Stress ist die Reaktion unseres Körpers auf beängstigende oder gefährliche Situationen. Langanhaltender Stress im Alltag ist eine starke Belastung für den gesamten Organismus – nicht nur bei Betroffenen einer Histaminintoleranz.
Stress kann zu einigen Beschwerden führen und gilt unter anderem als Auslöser für Unverträglichkeiten, Allergien und schwere Erkrankungen und ist daher ein wichtiges Thema wenn es um eine Histaminintoleranz geht.
Was passiert im Körper bei Stress?
Unter Stresseinfluss setzt der Organismus Hormone wie Cortisol frei. Diese aktivieren das Nervensystem und bereiten auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vor. Der Sympathikus wird überaktiviert und versetzt den Körper in Alarmbereitschaft. Dadurch wird in einen Energiesparmodus umgeschaltet, wodurch alle Aktivitäten (Verdauung, Reinigung von Giftstoffen, etc.) pausiert werden. Das bedeutet auch, dass keine Abbauprodukte abgegeben werden. Höchste Prämisse ist es, der Gefahrensituation zu entkommen.
Es werden jedoch Neurotransmitter wie Adrenalin freigesetzt und das Immunsystem wird aktiviert. Dieses triggert die Mastzellen, die körpereigenes Histamin ausschütten. Dadurch bleibt die Alarmbereitschaft im gesamten Körper aufrecht erhalten, der Puls steigt und weiteres Adrenalin wird ausgeschüttet. Ein Kreislauf, bei dem Stress zu noch mehr Stress und einer enormen Histaminausschüttung führt.
Histaminintoleranz und Stress: Der Stress-Histamin-Kreislauf
Stress und Histamin bedingen sich. Wie beschrieben kommt es in Stressituationen durch die Aktivierung des Nervensystems zu einer Freisetzung von Histamin in den Mastzellen. Das Nervensystem selbst ist eng mit dem Verdauungstrakt verbunden, wodurch Stress häufig zu Symptomen und Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall oder in schlimmen Fällen sogar Erbrechen führen kann.
Die Histaminfreisetzung in stressigen Situationen ist ein normaler Vorgang des Nervensystems. Zu große Mengen an Histamin im Körper können jedoch auch wieder Stress auslösen. Es entsteht ein Teufelskreis.
Dass die Konzentration an Histamin im Körper zu hoch ist, ist ein Problem, welches mit dem Zustand der Histaminintoleranz zu tun hat (hier dazu mehr). Bei einer Histaminunverträglichkeit herrscht bei dem Betroffenen ein Mangel der histaminabbauenden Enzyme. Der Abbau und die Verarbeitung von Histamin ist eingeschränkt.
Wenn der Körper dauerhaft diesem Kreislauf ausgesetzt ist, bedeutet das für Betroffene einer Histaminintoleranz, dass der Abbau von Histamin immer schwieriger wird und sich Symptome und Beschwerden verstärken können.
Darüber hinaus können die Symptome nicht nur durch eine Unverträglichkeit gegenüber Histamin erklärt werden, sondern auch durch eine Mastzellenaktivierungsstörung. Diese hat die selben Symptome wie eine Histaminintoleranz (Schwindel, Migräne, Kopfschmerzen, Herzrasen, Schlafstörungen, Hautrötungen, Juckreiz, u.v.m). Auslöser für die Beschwerden ist nicht immer nur die Einnahme eines histaminhaltigen Lebensmittels. Die sogenannten Liberatoren, wie Stress zum Beispiel, können ebenfalls der Grund sein.
Stressfaktoren müssen nicht immer eindeutig sein, wie beispielsweise viel Stress in der Uni, auf der Arbeit oder die Streitereien mit Freunden und der Familie. Stress kann auch von außen kommen, zum Beispiel durch extremes Wetter wie Hitze. Mehr dazu findest du hier in meinem Artikel zur Wetterfühligkeit als Stressfaktor bei einer Histaminintoleranz.
Warum Stressreduktion wichtig ist
Neben den Symptomen und Beschwerden einer Histaminintoleranz, die durch Stress hervorgerufen werden können, gibt es zahlreiche andere Gründe, warum es sehr wichtig ist, das Stresslevel im Alltag zu senken. Chronischer Stress versetzt den Körper in einen dauerhaften Aktivierungszustand, der zu Erschöpfung und Müdigkeit führt. Aber auch andere Krankheiten und Allergien, körperliche sowie psychische Folgen können durch zu viel Stress hervorgerufen werden.
Körperliche Folgen von Stress
Besonders bei dem Verzehr histaminhaltiger Nahrungsmittel wie zum Beispiel Käse, Wein, Bananen, Schokolade und Tomaten kommt es bei Betroffenen einer Histaminunverträglichkeit häufig zu Magen-Darm-Beschwerden. Aber auch Stress kann zu einer Störung in der Verdauung führen. Stress aktiviert die Mastzellen im Darm und sorgt somit für eine erhöhte Histaminfreisetzung im Körper.
Ohne ausreichende Erholung kann sich Stress auf die gesamte Gesundheit auswirken. Angefangen bei der dauerhaften Ausschüttung von Histamin und einem Histaminüberschuss im Blut können allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten,beispielsweise eine Histaminintoleranz oder andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgelöst werden.
Stress gilt in der Regel vor allem aber auch als Hauptgrund für weitverbreitete, schwerwiegende Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs. Das Herz-Kreislauf-System wird durch chronischen Stress beispielsweise so geschwächt, das häufige Folgen Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte sowie verstärkte Ablagerungen in den Gefäßen sind.
Diese Faktoren wiederum erhöhen das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Außerdem kann es zu Herzrhytmusstörungen kommen.
Langanhaltender Stress kann zudem zu einer Überforderung des Körpers führen, welches wiederum in Krankheiten wie einer Nebennierenschwäche enden kann.
Die Nebennieren produzieren die Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Ein dauerhaft hohes Niveau dieser beiden Hormone bedeutet auch eine konstante Überanstrengung der Nebennieren. Sie überfordern sich und gelangen in ein Ungleichgewicht. Die Nebennieren kommen nicht mehr hinterher, der Mensch fühlt sich ausgebrannt, gereizt, überfordert, gestresst sowie chronisch müde (bereits wenige Minuten beim Aufstehen). Die Nebennieren sind Teil unseres Hormonsystems, ein Ungleichgewicht an einer Stelle bringt das ganze Konstrukt in Gefahr und die Hormone spielen verrückt.
Psychische Folgen von Stress
Neben den körperlichen Auswirkungen von Stress, wirkt sich dieser auf Dauer auf das Wohlbefinden und die Psyche des Betroffenen aus.
In einer Studie der American Academy of Familiy Physicians wurde beispielsweise bestätigt, dass Stress die Hauptursache für Selbstmord sowie tödliche Unfälle (die auch Unachtsamkeit zurückzuführen sind) ist.
Weitere durch den Einfluss von Stress begünstige psychische Erkrankungen unserer Bevölkerung sind beispielsweise Burnout, Depressionen, Tinnitus sowie Panikattacken und Angststörungen.Dies wurde von Ärzten und Experten bestätigt.
Dauerhafter Stress stört außerdem den Schlaf-Rhytmus und kann zu anhaltender Müdigkeit, Überforderung sowie starken Stimmungsschwankungen führen.
“Weniger Stress, mehr Leben”
15 Tipps gegen Stress
1. Durchatmen! Atme tief ein und sehr lange wieder aus.
Schließe dabei die Augen und zähle jeden Atemzug. Tiefes Atmen beruhigt nachweislich unseren Puls und somit den Herzschlag. Es hilft außerdem, sich jederzeit wieder ins Hier und Jetzt zu holen – Konzentration auf das Wesentliche.
2. Umarme einen anderen Menschen!
Menschliche Beziehungen mit Freunden oder der Familie verringern Stress. Berührungen, Hautkontakt und Umarmungen sind ein enormer Entspannungsbringer.
3. Gehe mindestens 30 Minuten pro Tag zu Fuß!
Sport trainiert die Herzfrequenz nachhaltig und hilft beim Stressabbau. Es macht den Kopf frei und lässt die Gedanken fließen.
4. Mache regelmäßig Urlaub!
Einfach mal raus kommen, den Kopf frei kriegen, auslüften. Das tut jedem gut. Es muss nicht lange und nicht weit weg sein, ein Tapetenwechsel reicht vollkommen.
5. Gönne dir im Alltag kleine Pausen und Erholungsmomente!
Nimm dir ganz bewusst Zeit für dich selbst, auch, wenn du der Meinung bist, dass du momentan überhaupt keine Zeit hast. Reduziere den Druck. Zeit für dich selbst solltest du immer haben. Es muss nicht viel sein, 30 Minuten am Tag reichen bereits.
6. Reduziere negative Menschen in deinem Leben!
Der Kontakt zu Menschen, die uns nerven, uns aufregen oder uns schlechte Laune machen, bereitet uns Stress. Frage dich, warum du diese Beziehungen aufrecht erhalten möchtest und überlege dir, wo dir dieser Mensch Gutes tut. Fällt dir dazu nichts ein, dann solltest du über deine Beziehung zu ihm/ihr nachdenken. Wenn es dir nicht gut tut, dann kann es auch nicht gut für dich sein.
7. Arbeite deine Lebensthemen auf!
Jeder von uns trägt etwas mit sich herum. Fragen, Traumata, Strukturen, Denkmuster, Lebenskonzepte – arbeite daran, dich von jenen zu lösen, die dich belasten. Wenn du dies nicht alleine schaffst, dann gönne dir Hilfe.
8. Bringe deinen Darm auf Vordermann!
Der Darm ist der Sitz unseres Bauchgehirns, er hat fast ebenso viele Nervenzellen wie das Gehirn. Es ist also ein sehr sensibles Organ, das ganz genau weiß, was dir gut tut und, was dir Stress bereitet. Im Darm wird das Glückshormon Serotonin produziert – achte also auf deine Darmflora und du wirst glücklich sein.
9. Nutze die Kraft der Natur!
Geh raus, so oft es dir möglich ist. Wenn du in einer Stadt lebst, dann schaffe dir Zeit, um raus zu kommen. Entspannung kann auch erst einsetzen, wenn die Umstä nde entspannt sind. Nutze die Ruhe der Natur und die Kraft dieser tiefen Gelassenheit.
10. Versuche Veränderungen willkommen zu heißen und nicht vor ihnen zu fliehen!
Veränderungen, Neuanfänge, Abschiede sind Chancen, dass sich etwas ganz NEUES entwickeln kann.
11. Schlafe ausreichend!
Gönne dir den Luxus mindestens 1 Mal die Woche vor 22 Uhr ins Bett zu gehen. Dein Körper wird es dir danken und auch du wirst dich ausgeruht, fit und voller Energie am nächsten Morgen fühlen.
12. Versuche deinen Kaffeekonsum zu reduzieren!
Kaffee ist Stress für unseren Körper. Wer durch das Koffein dauerhaft angespannt ist, kann sich nur sehr schwer entspannen.
13. Schaffe Konflikte mit anderen Menschen aus der Welt!
Versuche zeitnah Probleme, Irritationen oder Störungen anzuerkennen und anzusprechen. Nur so können sie gelöst werden.
14. Ernähre dich ausgewogen und ausreichend!
Diät bedeutet Stress, einseitiges Essen bedeutet Stress, Entbehrungen bedeuten Stress. Halte dich an deine Vorgaben, wenn du mit dem Essen aufpassen musst (wie zum Beispiel bei der Histaminintoleranz), aber lasse dich nicht davon stressen. Eines Tages wird sich alles beruhigen und du wirst wieder sehr viel mehr essen können!
15. Übe dich in Atemübungen, Yoga und/oder Meditation!
Entspanne deinen Geist und lasse diese positive Wirkung auf deinen Körper ausstrahlen. Meditation reduziert nachweislich das Stresslevel in deinem Körper. Mehr zum Wundermittel Yoga findest du hier.
Außerdem gibt es auch Nahrungsmittel, die aufgrund ihrer entzündungshemmenden, histaminsenkenden oder auch immunstärkenden Eigenschaften als Antihistaminika wirken und dazu beitragen können, Stress zu reduzierenund somit den Histaminspiegel im Körper senken. Erfahre hier mehr dazu.
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Dort gebe ich ebenfalls wertvolle Tipps gegen Stress und zeige dir, wie du mit einfachen Maßnahmen deinem Körper im Umgang mit der HIT helfen kannst.
Mehr Informationen darüber findest du hier!
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Ein ganz großes Kompliment!!!
Diese Webseite ist informativ und gut und verständlich aufgebaut. Das kann ich von meiner nicht mehr behaupten, denn sie gehört längst überarbeitet. Aber mit 80 Jahren verliert frau irgendwie die Lust, immer wieder zu verbessern.
Den Kongress zur Darmgesundheit höre ich nur „nebenbei“, d.h. die meisten ReferentInnen sind mit bekannt und insofern gibt es nicht viel Neues. Hätte ich nicht, wie ich es jetzt sehe, nach vielen Jahren gestern zum ersten Mal wieder einen Histaminanfall gehabt, hätte ich mir Dein Interview, liebe Nora, auch nicht angesehen.
Dass ich augenblicklich durch die Beanspruchung mit dem Zusammenleben mit einem Alzheimer Partner stark in Anspruch genommen, gestresst, bin, war mir klar, dass meine augenblicklichen Herzprobleme auch durch die psychische Belastung hervorgerufen sein können, ist auch verständlich, dass dann aber die Mastzellen in Aktion treten können, war mir nicht klar.
Weniger Dein Interview – da ich nur „nebenbei“ gehört habe, aber Deine Webseite und die vielen weiterführenden Informationen, die haben mir gut gefallen. Nochmals großes Kompliment! Und herzlichen Dank!
Vielen Dank liebe Doris für deine lieben Worte. Das freut mich sehr 🙂
In unseren (Live) Workshops begleiten wir dich bei den emotional-mentalen Themen, welche verantwortlich sind für usneren Stress. Und wir lösen sie an der Ursache.
Alles Gute für dich, Nora