#98 [Interview] Wie hängen SIBO, IMO und Reizdarm mit Histaminintoleranz zusammen – Mit Gabi Hoppe

Nov. 20, 2024

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Viele Histaminintoleranz-Betroffene leider auch an Reizdarm, SIBO und/oder IMO

Was war zuerst da und was sollte zuerst behandelt werden? Wie sind überhaupt die Zusammenhänge? Über all das sprechen wir mit Expertin Dr. Gabi Hoppe

Nach dieser Folge Happy HIT Podcast weißt du:

  • Was genau Reizdarm, SIBO und IMO sind
  • Wie sie alle in engen Zusammenhang mit Histaminintoleranz und den Mastzellen stehen können
  • Was die sechs Säulen sind, mit denen Gabi diese Probleme ganzheitlich regulationsmedizinisch angeht und wie diese Ansätze mit unseren perfekt zusammenpassen

     

Mehr zu Gabi’s Arbeit findest du Hier:

Transkript lesen

Jacqueline: [00:05]
Hallo and herzlich willkommen zum Happy Hit Podcast. Ich bin Jacqueline und Nora wirst du gleich noch kennenlernen. Und in unserer Welt muss eine Histaminintoleranz nicht für immer bleiben. Das haben wir selbst erlebt und inzwischen bei Hunderten unserer Teilnehmern. Und hier in Podcast geben wir dir unsere Erfahrungen, Tipps, Tricks and Sichtweise auf die Histaminintoleranz mit. Wenn du auch starten möchtest und noch mehr erfahren willst, dann haben wir unser 0-Euro-Webinar für dich, in dem wir dich in die vier Schritte mitnehmen, die es braucht, damit die HIT wirklich wieder gehen kann. Den Link dazu findest du in den Shownotes oder unter https://leben-mit-ohne.de/nono und wir freuen uns riesig, wenn wir dich dort sehen. Aber jetzt erstmal ganz viel Spaß mit der heutigen Folge. Herzlich willkommen und ich freue mich sehr, dass ich heute Gabi Hoppe hier als Gästin habe. Wir wollen heute in ein spezielles Thema gehen, und zwar Reizdarm, Sibo, Imo. Und ich bin schon ganz gespannt. Aber stell dich vielleicht erstmal damit, damit wir alle dich noch ein bisschen besser kennenlernen, dich kurz vor, wer du bist und was du so machst.

Gabi: [01:54]
Ja, sehr gerne. Genau, wir haben neulich schon mal gesprochen und wie du richtigerweise sagst, wir haben super viel Überschneidung, was denke ich auch daran liegt, dass ich vielleicht nicht so klassisch medizinisch arbeite, wie das manche Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen tun. Andere arbeiten ja auch wieder ganz, ganz anders, sehr energetisch. Ich habe mir so die sogenannte ganzheitliche Regulationsmedizin auf die Fahnen geschrieben. Das bedeutet, ich schaue mir wirklich immer auf allen Ebenen, Körper, Geist und Seele, was uns ja auch eint im Endeffekt, den Menschen an und behandle sozusagen nicht Krankheiten, sondern wirklich den ganzen Menschen und schaue, was präsentiert derjenige mir. Denn ich gehe immer davon aus, jede Erkrankung oder jedes Symptom, was uns gezeigt wird, ist im Prinzip ein Hinweis darauf, dass es eine sogenannte Regulationsstörung gibt. Was bedeutet das? Das bedeutet, irgendetwas in deinem Körper oder in deinem Geist oder in deiner Seele oder auf allen Ebenen, mal gucken, ist nicht im Gleichgewicht. Entweder gibt es irgendwo einen Mangel oder es gibt ein zu viel, einen Ballast sozusagen, der da ist, oder irgendeine, ja, eine Disbalance einfach. Irgendwas ist nicht im Gleichgewicht, irgendwas ist nicht in Harmonie oder manchmal sind es ja auch tatsächlich mehrere Dinge, die nicht im Gleichgewicht sind. Und wir haben neulich, glaube ich, schon mal so schön diesen Satz gesagt, den glaube ich, Christian Morgensstern mal gesagt hat. Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare. Da kommt halt eben viel auch dieses Thema Symptomsprache, was ihr ja viel bearbeitet ins Spiel, um einfach auch mal so Hinweise darauf zu bekommen, was will mir denn jetzt eigentlich meine Krankheit sagen. Nicht, dass alles immer unbedingt nur, sage ich mal, in Anführungsstrichen, nur auf die seelische Ebene transportiert werden muss. Aber die hat natürlich einen großen Anteil daran. So, ein gesunder, eine gesunde Seele wohnt in einem gesunden Körper und andersrum wird auch ein Schuh draus. Das heißt, meiner Meinung nach muss man immer ganzheitlich drauf gucken und darum arbeite ich in der Praxis. Ich habe im Norden Hannovers, in Idernhagen, tatsächlich auch eine stationäre Praxis, mache aber auch ganz viel im Bereich online, mache ganz viel Content, Online-Kurse, schreibe Bücher. Also da gibt es so verschiedene Andock-Punkte, habe den Podcast, den du ja schon erwähnt hast, sozusagen. Und egal, wo ich da unterwegs bin sozusagen, arbeite ich, wie gesagt, auf dieser ganzheitlichen Ebene. Speziell in der Praxis habe ich natürlich die Chance, die Menschen auch hautnah ja wirklich zu haben in meiner Mache sozusagen. Und da arbeite ich viel mit Laboruntersuchung. Ich mache halt viel Blutlabor, Urin-Speichel, Stuhl, je nachdem, was sich eben so anbietet, um genären Aufschluss darüber zu bekommen, wo liegt denn jetzt eigentlich die Ursache oder der Auslöser des Problems. Und darum kann ich mich da so richtig austoben, was diese Ganzheitlichkeit angeht. Genau. Das vielleicht erstmal zum Grundlegenden, was mache ich überhaupt so. Sehr schön.

Jacqueline: [04:26]
Dann lassen Sie mich auch gleich mal Start mit dem persönlichen. Ich finde das immer ganz spannend. Und ich könnte mir vorstellen, dass du quasi auch eine persönliche Geschichte vielleicht dich dahin geführt hat, wie du heute arbeitest. Oft ist das ja zumindest so. Erzähl doch vielleicht damit auch mal, wie bist du denn überhaupt dahingekommen, das auch so zu haben und hat das einen persönlichen Anteil? Also irgendwas, was du für dich auch so bearbeitet hast.

Gabi: [04:49]
Ja, auf der Reise auf jeden Fall. Und damit bin ich auch noch lange nicht fertig. Also man ist ja immer im Prozess. Und jeden Tag entdeckt man mehr. Also mir geht es zumindest so, ne? Je mehr ich weiß, was ich nicht weiß, sagt man ja auch immer so schön, dann entdecke ich neue Themen auch bei mir, die mir vorher gar nicht so transparent waren. Und da muss ich auch ganz kurz, bevor ich zu dem Tathergang komme, nochmal sagen, da genieße ich auch tatsächlich und wertschätze sehr die ganzen betroffenen Patientinnen, Patienten, Kursteilnehmerinnen, Kursteilnehmer, je nachdem, wo ich den Menschen begegne, die mir so viel zeigen. Also es ist so spannend, oft zu sehen, wo geht man in Resonanz, was triggert einen, warum eigentlich überraschenderweise und darüber ja auch ganz viel in die Selbstheilung zu gehen, letzten Endes. Also man sagt uns Therapeutinnen und Therapeuten ja sowieso nach, dass wir den Weg nicht ohne Grund wählen. Und ja, ich glaube, bei mir spielt das sicherlich in irgendeiner Form mit rein. Wir haben vorhin kurz darüber gesprochen, ich habe eigentlich einen ganz anderen Weg genommen. So, ich nenne das oft mein erstes Leben. Da bin ich sehr straight irgendwie durch die Schule, durchs Studium marschiert. Ich habe Wirtschaftswissenschaft mit Schwerpunkt Informatik studiert. Ja, ich habe Mathe studiert, deswegen ähnlich so. Okay, das wusste ich auch nicht. Wir lernen uns ja auch immer besser kennen. Wir müssen noch ein paar Folgen machen, damit wir das alles aufarbeiten, was hier gegenseitig bei uns so los war. Leider Spaß beiseite, aber ich habe tatsächlich ja diese Wirtschaftsschiene genommen mit dem Schwerpunkt tatsächlich auch sehr technisch Informatik. Habe dann auch nach dem Studium dort promoviert in Wirtschaftsinformatik, hatte so, das passt dann vielleicht schon wieder so ein bisschen, also das rede ich mir jetzt ein bisschen schön, aber da habe ich im Bereich E-Learning viel gemacht, auch darüber meine Doktorarbeit geschrieben. Und ich bin so ein Typ, also zumindest früher war ich so. Ich weiß gar nicht, ob ich immer noch so bin, ehrlich gesagt. Aber früher war ich auf jeden Fall so, wenn ich was angefangen habe, ich hätte das nicht abgebrochen. Also außer da gäbe es halt einen wirklich guten Grund. Und mein guter Grund war dann, ich habe ein Kind bekommen. Und dachte natürlich in meinem jugendlichen Leichtsinn, ach komm, ich kriege das Kind, zack, zack, dann gehe ich danach wieder irgendwie am nächsten Tag oder eine Woche später in die Uni, setze mich da schön in mein Büro. Es war eine sehr angenehme Atmosphäre da, ich habe das geliebt dort. Und dann setze mir die Kinder irgendwie die Krabbelecke und arbeite weiter, hatte mich schon zu weiß, wie das halt so ist. Und habe dann gedacht, naja, ich war schon auf dem Weg zur Professur sozusagen, habe quasi schon ganz viel umgetan, habe Papers geschrieben und mich engagiert in Gremien und was man halt alles so macht, wenn man da so diese Schiene verfolgen möchte. Und mir war, also ich meine, es war mir einfach nicht klar und netterweise hat mir auch keiner gesagt, der bereits seienden Mütter, wie es dann wirklich sein wird. Also ich war froh nach dem, ich hatte eine sehr dramatische Geburt sozusagen mit Notkaiserschnitt und allem Pipapo, war also auch wirklich körperlich dadurch angegriffen. Und ich war, muss ich sagen, froh, dass ich nach sechs Wochen überhaupt wieder zum Einkaufsladen unten an der Ecke, ohne die Hilfe meiner Mutter, die mir immer fleißig Brote geschmiert hat zu der Zeit gehen konnte. Also das hat so dann nicht geklappt. Pläne sind ja dafür, da aufgehoben zu werden, wie wir wissen. Und ich habe in dieser Zeit meine, und das war für mich tatsächlich ein Meilenstein, meine sehr coole Hebamme kennengelernt. Und diese Hebamme, die hat mir so ein bisschen die Augen geöffnet, den Weg gar nicht mal unbedingt gezeigt, aber die Augen geöffnet, ich habe mich schon immer für alles Mögliche rundum, ich nenne es jetzt mal Naturheilkunde oder alternative Medizin, muss man ja vielleicht eher sagen, interessiert, ob das jetzt Osteopathie, komische, in Anführungsstrichen, Energietechniken oder war. Ich habe tausend Bücher im Schrank gehabt, habe die gelesen. Ich hätte aber nie diesen Weg abgebrochen, da wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen. Und die hat mir mal gesagt, Gabi, das ist genau dein Ding. Und nun hat man ja glücklicherweise als Mutter diesen Mutterschutz, da sitzt man ja sechs, acht Wochen zu Hause und ich bin nicht so gut im Rumsitzen tatsächlich nicht, weil ich. Auch eine Gemeinsamkeit. So, und für mich ist, früher habe ich mal gesagt, Stillstand ist Rückschritt und ich war dann so und dachte so, ja, ich sitze eh in diesem Stillstuhl die ganze Zeit, habe mein Bier wieder angedockt und da kann ich ja auch alles nochmal lesen, was ich zu dem Thema finden kann. Ich glaube, ich war noch während des Mutterschutzes dann angemeldet bei der Heilpraktikerschule um die Ecke in Hannover zur Homöopathieausbildung. Das hat mich total angefixt. Und dann habe ich nach einem halben Jahr gewusst, ey, das ist so geil, ich will das machen. Und um das zu machen bei uns in Deutschland, brauchst du halt eine Heilpraktikerzulassung. So, das heißt, ich habe dann parallel, habe dann in der Uni noch gearbeitet, eine halbe Stelle, hatte mein Baby, habe dann diese Homöopathieausbildung gemacht und hab dann gedacht, jetzt fängst du den Heilpraktiker auch noch an, was soll das? Bist du ja schnell im Lernen irgendwie und dann willst du das ja auch. Und wenn ich was will, ja, dann passiert das halt auch, dann mit dem Kopf durch die Wand und dann habe ich das parallel gemacht, habe dann noch meine Tochter bekommen, habe dann da irgendwie ja wieder auf dem Stillstuhl gesessen und hab dann gelesen und gelernt und gemacht und getan, parallel irgendwie zwei Kurse besucht. Ja, dann habe ich da Razzifatzi diesen Heilpraktiker durchgezogen und das mit der Uni schlich sich dann mehr und mehr aus, weil ich auch feststellte, Mensch, da musst du nochmal die Stadt wechseln, dich da berufen lassen. Das ist eigentlich alles auch gar nicht das, was ich will. Also mir hat das immer super Spaß gemacht. Aber es ist halt mehr so wie Rätsel lösen und so ein Sodoku-Machen freust dich auch, wenn das fertig ist und alles ist aufgegangen, aber irgendwie hat es die Welt nicht weitergebracht und mir war relativ schnell klar, wenn du halt sowas mit Menschen arbeitest und wirklich auch im Gesundheitsbereich helfen kannst, dass jemand heiler wird, das ist ja viel befriedigender. Wie cool, da kriegst du direktes Feedback. Und Leute gehen nicht nur in die Bibliothek und stolpern zufällig über deine Doktorarbeit von vor 20 Jahren, sondern ja, du kannst halt direkt in Anführungsstrichen Einfluss nehmen. Und das fand ich so toll. Ja, und mittlerweile unterrichte ich dann halt selber in einer Heilpraktikerschule, in der ich die Ausbildung auch gemacht habe. Also da jetzt den Bereich Verdauung und Stoffwechsel. Und ich habe dann irgendwann von der Homöopathie, ja gut, dann entwickelt sich das so Schritt für Schritt einfach. Weißt du, das war schon cool, ich habe da tolle Erfolge gehabt. Manchmal gab es aber schon immer diese, was ich jetzt halt Regulationsstörung nenne, dass du denkst, ich verstehe das nicht, ein gut gewähltes Mittel. Alles ist eigentlich richtig eingestielt sozusagen und trotzdem fehlt irgendwas, um richtig in die Heilung zu gehen. Und klar kann das auch sein, dass mir auf thematischer Ebene natürlich noch Bausteine und Puzzelsteine fehlt. Mir war aber auch relativ schnell klar, wenn du halt einen runtergerockten Körper hast, der nicht gut versorgt ist, weil jemand sich aus irgendwelchen Gründen nicht super ernährt oder aus anderen Gründen Mikronährstoffmängel hat oder sich halt mit Nahrung vollstopft, die eigentlich keine Nahrung ist, sondern Blödsinn essen. Ja, dann kann ein Körper halt oder eine Geist und eine Seele auch nicht heilen oder einen Organismus nicht heilen, sagen wir es mal so. Und darum kam dann irgendwann das Thema Ausleitung und Entgiftung dazu. Ich habe hier Fastenkuren begleitet, das war auch schon mal cool. Und dann habe ich immer so komplementär angedockt. Dann wollte ich irgendwie mehr mit Ernährung machen, wollte ich eigentlich nie. Und dann fragst du zwölf Leute, hast du 15 Meinungen so ungefähr? Und dann habe ich irgendwann aber einen Heilpraktiker in Hamburg kennengelernt, der das sehr wissenschaftlich angegangen ist und mit Blutwerten hinterlegt hat und plötzlich ergab für mich alles einen Sinn. Dann habe ich die Schiene genommen und dann wollte ich selber invasiv arbeiten und Labor machen. Und ja, da bin ich dann irgendwann dahingekommen, wo ich jetzt stehe. Und wie gesagt, ich bin damit ja noch nicht fertig. Ich lerne jeden Tag mehr und wundere mich immer, wie ich vor fünf Tagen eigentlich ernsthaft behandeln konnte, nach dem, was ich jetzt schon wieder weiß. Aber ich glaube, das geht auch jedem so, der sich, oder jeder und jedem so, der sich mit intensiv und mit Leidenschaft mit irgendwas beschäftigt und da wie so ein Schwamm alles aufsaugt und merkt, so, wow, es gibt immer mehr. Das ist doch das coole an unserem Job.

Jacqueline: [12:13]
Es ist so witzig, weil wir wirklich unglaublich viele Parallelen haben. Erstmal, das ist das technische naturwissenschaftliche Studium. Ich habe nach Master Gott sei Dank dann aufgehört, nachdem ich kurz dachte, ich will auch promovieren. Und dann war ich auch erst sehr technisch, eben im Marketing, Online-Marketing, Google Ads. Und es ist, glaube ich, ähnlich wie bei dir. Das hat mich wahnsinnig wie so ein Sudoku, eben total befriedigt, weil es ist super mit Zahlen. Ich konnte genau sehen, das, was ich mache, bringt den Effekt mega gut. Und dann kam, aber war immer so im Hinterkopf, aber ich will irgendwas eigenes machen. Und ich hatte ja dann meine eigene Geschichte mit dem Gewicht. Und irgendwann war das wirklich so ein Aha-Moment, wo ich dachte, das ist es, was ich mache. Ich habe mich auch ganz viel damals mit Ernährung, Nährstoffen, Entzündungen und allmöglichen beschäftigt. Und dann kam das und dann ist das andere eben, dann bin ich auch schwanger geworden. Und dann, genau, war es eben total ähnlich. Im Mutterschutz dachte ich, ach naja, also jetzt mache ich das halt voll und dann gucke ich mal. Und dann war immer mehr so, nee, da gehe ich jetzt nicht mehr zurück. Und dann kam das eben immer mehr auch so aus der eigenen Erfahrung. Also super witzig und super spannend, dass es so ähnlich ist. Und ich glaube, ich finde das so cool, weil ich glaube, viel im Medizinbereich ist einfach noch sehr fest. Das habe ich einmal gelernt in der Uni und dann gucke ich mir das nie wieder an, was sich verändert hat. Das ist vielleicht 20, 30 Jahre her und ich bleibe einfach da und dass das vielleicht nicht ganz ideal ist. Ist klar, und allein diesen, dieses, also dieses, was du auch vorher gesagt hast, ich weiß eigentlich, dass ich, also dass ich so viel nicht weiß. Ich glaube, das ist eine der wichtigsten Haltungen, dann immer wieder zu sagen, hey, aber wenn ich irgendwo merke, das passt vielleicht noch nicht, dann gucke ich nochmal weiter und es verändert sich, was ich glaube und was meine Ansätze sind, finde ich mega, mega cool.

Gabi: [14:03]
Absolut. Also es ist halt einfach auch spannend, weil ich glaube, auch gerade, also das ist zumindest etwas, was mir so meine Schützlinge, sage ich jetzt mal, widerspiegeln, oft diese Begeisterung, sich mit so Themen auseinanderzusetzen und halt nicht so dieses Schema F0815 abzuspulen, so, ah, du hast dies, ja, dann machen wir das, oh, dann fällt mir auch nichts mehr ein, dann müssen sie zum Psychologen tschüss, so ungefähr, ja. Sondern dass du halt weiterforschst. Und zu jeder Frage, so vermeintlich blöd sie auch sein mag, ich glaube nicht, dass es blöde Fragen gibt, aber denkt man ja oft von sich selber, dass man da schon wieder irgendwas Dämliches gefragt hat. Und zu jeder Frage versuche ich eine Antwort zu finden und nochmal zu recherchieren und nochmal zu gucken und nochmal einen anderen Gedankengang aufzumachen, wenn es halt noch nicht befriedigend vom Ergebnis her ist. Und ich glaube, diese Leidenschaft, ja, das ist einfach das, was das ist so mein, da bin ich so ein Perpetuum mobile, wenn ich mich für was begeistere und diese Begeisterung auch ja so gesehen zurückkommt, weil du einfach dann auch in einem Setting arbeitest, in dem alle Beteiligten, in dem Fall ja derjenige, der ja gesund werden möchte und du als Therapeutin, Therapeut, wenn beide so in diesem Spirit unterwegs sind, dann ist es halt etwas, was gemeinsam wächst. Und das liebe ich halt auch. Ich sehe mich ganz anders, als ich so die typischen, ich versuche jetzt mal vorsichtig zu formulieren, aber die typischen Ärztinnen und Ärzte wahrnehme. Ich will mir nicht dogmatisch hinstellen und sagen, so, ich weiß jetzt, wie der Hase läuft. Also klar, in meinem Bereich habe ich mich einfach viel beschäftigt und da sind mir schon Mechanismen sicherlich klar, die einem medizinischen Laien jetzt so nicht klar sind. Und da kann ich mich natürlich schon hinstellen und sagen, so und so, das ist jetzt schon relativ wahrscheinlich mit 99,9 Prozent, dass das so läuft. Nichtsdestotrotz, wer ist der Experte für seinen Körper? Mann selber. Und nur ich weiß doch, wie sich was anfühlt in mir drin. Und nur ich weiß doch oder habe dieses Bauchgefühl bestenfalls ja auch, ist da jetzt wirklich was? Oder ja, okay, dramatisiere ich das vielleicht gerade ein bisschen über, weil ich gerade in irgendeiner seelischen Spirale irgendwie drehe. Und das ist halt etwas, was ich ja auch oft so anprangere, nenne ich das jetzt mal so in meinem Content, dass so viele Menschen alleingelassen werden mit ihren Symptomen, nicht ernst genommen werden. Das vor allen Dingen. Und das macht ja was mit ein. Das macht ja nicht Psyche. Und schon bist du volle Kanne in diesem Ding, worüber ihr ja auch viel redet, bei LMO, dieses, du drehst dann eigentlich nur noch in dieser seelisch-geistigen Ebene im negativen Sinne jetzt, dass du halt immer wieder dich in so eine Negativspirale ja auch reindenkst und ja auch, weil eine Autorität, also ist ja auch richtig so, das ist ja ein Mensch, der sich damit ganz viel beschäftigt hat. Und natürlich, wenn mein Auto kaputt ist, fange ich auch nicht an, an dem Motor rumzudödeln, dann gehe ich zu meinem Automechaniker, weil der Mensch, Gott sei Dank, sich damit beschäftigt hat und sich auskennt. Dasselbe erwarte ich natürlich auch von meinem Mediziner, meines Vertrauens. Und natürlich, wenn eine Autorität mir gesagt hat, nee, da ist nichts, na gut, so, dann stehe ich halt erstmal da. Und da wirklich die Menschen selbst wirksam zu machen, selbst zu ermächtigen, einfach auch erstmal wachzurütteln, sich mit sich zu beschäftigen. Das ist echt so eine Mission geworden mittlerweile. Und daraus speist sich, glaube ich, einfach viel, und das ist bei euch, glaube ich, ähnlich, ne, dieser Ansporn auch immer weiter zu gucken, zu wachsen, einzusaugen, was es noch so alles gibt und das dann wieder rauszupressen.

Jacqueline: [17:22]
Genau. Ja, das ist bei uns total ähnlich. Und wir haben so viele betroffen, die eben jahrelang irgendwie eine Ärzte-Odyssee hinter sich haben und denke ich, ja, du bildest dir das ein, geh doch mal zum Psychiater. Und ja, also so total abgetamelt. Und wie du sagst, wir sind am Ende die einzigen Experten. Und wenn wir wirklich, wenn da was nicht passt und sich nicht richtig anfühlt, dann ist da was. Und dann muss man halt gucken, was ist es. Aber genau, dann lass uns doch mal eintauchen in das ganze Thema Reidsdarm, Sibo, Imo. Lass uns erstmal starten, damit wir alle auf dem gleichen Stand sind. Was ist das denn überhaupt alles, genau?

Gabi: [17:58]
Genau. Also das ist ja so ein großer Schwerpunkt, den ich so in den letzten Jahren beackere. Deswegen kamen wir ja auf dieses Thema auch gemeinsam. Reizdarm ist erstmal, wenn du es jetzt wirklich definitorisch betrachtest, eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, wenn ich, also Reizdammbeschwerden, da hat, glaube ich, jeder so ein grobes Bild im Kopf, Reizdarmbeschwerden bezeichnet erstmal sowas unspezifisches, das kann, also Reizmagen und Reizdarm gibt es ja, ne? Wenn es mal beim Darm sind, alles, was so irgendwie mit Blähbauch, Blähung, Stuhlunregelmäßigkeiten, Durchfall, Verstopfung, Schmerzen, Trommelbauch, vielleicht auch Übelkeit, wenn es jetzt Richtung oben Magen eher geht, vielleicht auch Erbrechen geht, so verbunden vielleicht auch mit Nahrungsmittel, Unverträglichkeiten, meistens sehr komischen, dass ich so sage, einen Tag ist es so, anderen Tag ist es so. Ich kann das nicht so eine richtige Allergie, aber so genau weiß ich es auch nicht. Also so Unverträglichkeiten und dann kommt der oft dann noch so im Schlepptau sowas wie Müdigkeit, Erschöpfung und was sich dann alles aus diesem ganzen Elend ergibt. Und wenn wir diese Beschwerden haben und wir medizinisch diagnostizieren, natürlich kommen wir dann auf die Idee, hat jemand eine Darmentzündung, hat der einen Infekt, hat der, keine Ahnung, einen chronisch entzündlichen Prozess, eine Unverträglichkeit. Und wir finden aber in dieser ganzen Diagnostik nichts, wirklich nichts, also organisch unauffällig und ohne Befund, dann dürfen wir sagen, das ist ein Reizdarm oder ein Reizmagen, je nachdem, in welche Richtung das jetzt geht. Das heißt, das ist mir immer ganz wichtig, Reizdarm und Reizmagen sind Ausschlussdiagnosen. Also nur wenn wirklich organisch nichts gefunden wurde, darf diese Diagnose gestellt werden. Und das ist in der Theorie so, also wenn du ins Lehrbuch guckst, in der Praxis, und das ist zumindest meine Erfahrung, ich kann ja immer nur von meinen Erfahrungen und von denen von Kolleginnen und Kollegen berichten und von Betroffenen, meiner Erfahrung nach, ich habe bei allen Patientinnen und Patienten in meiner Praxis noch nicht einen Fall gehabt, bei Reizdarm, gestellter Reizdarmdiagnose, bei der wirklich alles untersucht worden war. So, das fängt ja an mit so ganz einfachen Sachen wie man macht mal einen Ultraschall, fühlt mal und macht vielleicht mal so ein paar Blutwerte bis hin zu Spiegelungen oder vielleicht auch Biopsien. Also es gibt ja unfassbar viele Untersuchungen. Ich sage nicht, dass die alle unbedingt immer zielführend sind und sinnvoll sind, in dem speziellen Fall. Sie sind vor allen Dingen häufig invasiv und teuer und natürlich wird nicht bei jedem irgendwie so eine Kapselschluck-Endoskopie gemacht. Ist ja klar, das ist viel zu teuer. Aber in manchen Fällen, wo das vielleicht nochmal angezeigt wäre, weil vielleicht auch irgendwo Blut aus Körperöffnungen kommt, wo es nicht hingehört einfach, ist sowas vielleicht nicht erfolgt. Oder auch ganz, ganz banale Untersuchungen, nenne ich das mal, die man einfach über einen Pieks in die Vene klären kann, wie darüber redet ihr ja für eine Histaminintoleranz oder ähnliches. Da kann ich ja Laborwerte erheben, ja, und da kann ich ja sehen, ist da irgendwas nicht ganz im Gleichgewicht, ja oder nein. Oder ganz profan Mikronährstoffmängel. Hast du vielleicht einen massiven Vitamin-D-Mangel oder Quincy-Concil-Q10-Mangel? Oder hast du eine Darmbarriere Störung? So was kann ich im Blut oder manchmal auch im Stuhl untersuchen. Und solche ganz profanen Untersuchungen sind häufig nicht gemacht, sodass Menschen halt mit Reizdarm-Symptomen durch die Welt laufen. Im Glauben, im Irrglauben nenne ich das jetzt mal, sie hätten tatsächlich nichts. So, und jetzt kommt dieses Thema Imo-SIBO ins Spiel. Das sind im Grunde, also eigentlich ist es sozusagen eine Suppe, das ist eine Abkürzung, das sind zwei Abkürzungen. SIBO steht für Small Intestinal Bacterial Overgrowth, also Dünndarmüberwucherung, kann man das mal auf Deutsch übersetzen, sinngemäß. Und Imo steht für Intestinal Methanogen Overgrowth, also eine Methanüberwucherung im Darm. Das ist nicht auf den Dünndarm beschränkt. Im Grunde sind aber beides Fehlbesiedlungen, da sind Bakterien oder bakterienähnliche Organismen im Darm gelandet, meistens im Dünndarm, vielleicht aber auch im Dickdarm, die da nicht hingehören und die in zu großer Menge dort vorhanden sind. Und wenn das der Fall ist, dann führt das einfach zwangsläufig zu Symptomen, weil diese Bakterien, oder ich nenne sie jetzt mal Bakterien, bakterienähnlichen Organismen, weil die gerne Kohlenhydrate essen und Ballaststoffe. Und diese Bakterien futtern das dann, wenn wir uns halt so ganz normal, vor allen Dingen auch so gesund vegan oder so, ernähren, dann futtern wir viele Kohlenhydrate und Ballaststoffe, ja. Und diese Bakterien ernähren sich davon, pupsen dann quasi in unserem Darm. Das gibt wahnsinnig viel Luft, also Bauchgase, die häufig nicht rauskommen. Manchmal tun sie das, dann soll viel aufstoßen, oben raus oder müssen sie pupsen, unten raus. Manchmal bleiben die aber auch drin, wenn die so mitten im sechs Meter langen Darm feststecken, sage ich mal, und dann gibt es einfach Bauchschmerzen, Blähbauch, Völlegefühl, ja und eben diese Reizdarmsymptome. Und das Ding ist, man schätzt mittlerweile, so Expertinnen und Experten schätzen, dass gut 80, wahrscheinlich sogar mehr Prozent aller Reizdarm-Patientinnen und Patienten genau eine solche Fehlbesiedlung haben. Und das heißt, vier Fünftel aller Menschen, die durch die Weltgeschichte laufen, haben vermutlich diese Ursache, und dazu gibt es ja noch einen Haufen anderer, Istaminentoleranz haben wir genannt, chonisch-entzündliche Darmerkrankung, Pi-Papo. Also da gibt es, ich habe glaube ich mal so eine drei oder vier Seiten lange Liste aufgeschrieben, wo ich nur die wichtigsten, man nennt das Differenzialdiagnosen mal aufgeschrieben habe, also was könnte es alles sein, wenn mir der Bauch wehtut sozusagen. Und das war noch nicht mal abschließend. Also das kann man bei mir auf der Seite finden. Das heißt, da hat man schon mal so eine Liste, wo man mal gucken kann, ist denn das alles bei mir überhaupt untersucht worden, ja oder nein? Wenn nein, gerne nochmal weiter gucken. Und wenn ja, mindestens mal in diesen Bereich Pferdesiedlung reingucken. Denn da kann ich über einen ganz einfachen Atemtest mit einer relativ guten Wahrscheinlichkeit, wenn ich den vernünftig durchführe, herausfinden, ist das mein Thema oder nicht. Und jetzt stell dir vor, vier Fünftel aller Reizdarmpatienten mindestens haben diesen Grund und ich wage mal zu behaupten, abgeleitet aus meiner Praxiserfahrung, bei den anderen liegt dieser oder ein anderer Grund vor, sozusagen. Das heißt, es gibt einen Grund für diese Beschwerden. Warum ich jetzt nun wieder diese Fehlbesiedlung bekommen habe, darüber können wir nachher nochmal sprechen. Das muss ja nicht, also es kann ein körperlicher Grund sein, weil ich irgendwie eine OP hatte und da einfach irgendwie was durcheinander geraten ist. Es kann also einen sehr körperlichen Grund geben. Natürlich kann es aber auch übertragene Gründe jetzt im seelisch-geistigen Bereich geben. Da kommen wir bestimmt gleich nochmal drauf. Fakt ist aber, wenn ich das habe, kann ich das nicht nur diagnostizieren, ich kann das behandeln. Und dann wird das besser. Und dann gehen meine Reizdarmbeschwerden weg. Und das ist halt ganz, ganz spannend, um da einfach nochmal einen Einstieg zu finden, warum tut mir mein Bauch weh, warum ist da irgendwas, läuft da unrund.

Jacqueline: [24:21]
Ja, ich glaube, das ist tatsächlich auch was, was uns irgendwie verbindet. Eigentlich zu sagen, der Körper ist an sich gesund. Und wenn etwas nicht ist, dann gibt es immer einen Grund dafür, manchmal auch viele Gründe. Und dann können wir an den Gründen anfangen, das zu ändern, Schritt für Schritt für Schritt, und dann werden wir auch wieder gesund werden. Oder es wird uns auf jeden Fall sehr, sehr viel besser gehen. Genau. Und ganz idealerweise auch immer wieder ganz gesund. Und auch das, finde ich, ist, wer finde ich, darf man schon anprangern. So ein bisschen an der klassischen medizinischen Sicht, finde ich, bei vielen Themen ist das so ein, naja, das ist halt jetzt einfach so und das wird halt jetzt auch für immer so bleiben. Hier hast du halt irgendwie Pech gehabt.

Gabi: [25:00]
Ja, und das macht mich halt traurig, ne? Also ich mache mich nicht nur traurig, es macht mich halt sauer. Und das merken meine Patientinnen und Patienten ja auch. Ich, das heißt, ich leide damit, ist vielleicht das falsche Wort, aber ich fühle damit. Und also I feel you, wie man so schön sagt heutzutage, das ist so dieses, mich kotzt das an, wenn wir das mal so deutlich sagen wollen, dass so viele Betroffene vor mir sitzen, wirklich mit drei dicken Ordnern oder mehr, über zehn Jahre gesammelt, manchmal auch nur über nur, über drei oder vier Jahre. Und die waren wirklich bei, ich kann es gar nicht mehr erzählen, wie vielen Therapeuten, die teilweise in spezielle Darmkliniken oder Darm-Spezialistinnen und Spezialisten, die dann in so einem, wie in so einem Konzil zusammensaßen, wo du ein Jahr auf einen Termin wartest, dann sitzt du da und packst deine ganzen Hoffnungen in diesen Termin und ohne Witz, ich denke mir das nicht aus. Ich habe mehrere Betroffene, die dann gesagt haben, Gabi, du glaubst es nicht, ich war nach fünf Minuten draußen. Sag ich so, wieso, was war denn da los? Ja, ich habe mich da hingesetzt, die haben kurz auf meine Befunde geguckt, haben gesagt, ja, da findet man noch nichts, erzählen sie doch mal, wie so Sozialanamnese nennt man das ja immer schon, so schön, wie war denn Ihr letztes Jahr? Ja, Mitte 40, Midlife-Crisis in Anführungsstrichen, steht schon quasi gefühlt auf dem Papier, so abgestempelt, ja, hab irgendwie, wir haben ein Kind bekommen und wir haben ein Haus gebaut, Abtrag, ja klar ist das stressig, okay, nächste Tür bitte zum Psychiater, Psychopharmaka verschreiben lassen. Und ich habe wirklich mit großen Augen gesessen, ich kann das nicht begreifen. Also ich verstehe das nicht, weil ich das, ich finde das nicht, ich finde da gar kein richtiges Wort. Ich finde das respektlos oder ich finde das nicht wertschätzend und nicht, also das ist nicht auf Augenhöhe. Und das nervt mich, weil ich immer denke, ja, ein Arzt, eine Ärztin, ein Therapeut, eine Therapeutin, die sind nicht umsonst Spezialisten in ihrem Fachbereich, die haben sich lange damit beschäftigt und wie ich schon vorhin sagte, natürlich haben die einen größeren Überblick und schon mehr gesehen und Erfahrungswerte und statistische Erfahrungswerte vor allen Dingen auch. Manches kommt halt viel vor, manches kommt weniger vor. Natürlich gucken wir erstmal dahin, wo es viel vorkommt. Denn so angeborene Handicaps, wo du wirklich tatsächlich ein Handicap hast, weil einfach dir der halbe Darm rausoperiert ist, ja, dann hast du halt nicht mehr 100 Prozent. Dann, was du eben sagtest, eigentlich ist der Körper gesund, dann ist der halt nicht mehr eigentlich gesund, weil ihm dann einfach was fehlt. So, das gibt es natürlich alles. Oder ein schwerer Unfall und irgendwas ist einfach dadurch zerstört worden. Das gibt es alles, das ist aber vergleichsweise viel seltener als ein Körper, der eigentlich richtig funktioniert. Also ich glaube ja auch, wenn wir genetisch bei uns allen suchen, irgendwas finden wir immer, was nicht ganz rund läuft, aber meistens ist es Gott sei Dank nichts Schlimmes, sondern dann haben wir einfach irgendwo ein Pickelbohr nicht hingehört und sieht nicht schön aus, aber das war es auch schon. So, bei den meisten Menschen läuft es ja Gott sei Dank eigentlich rund, nur uneigentlich aus irgendwelchen Gründen nicht, die wir dann aber finden können. Und da, ich finde das Vermessen, das ist vielleicht ein gutes Wort, sich hinzusetzen und zu sagen, ich weiß jetzt, weil ich nichts finde, hast du nichts. Und da gar nicht mal zuzuhören. Und das ist ja was, eure Settings sehen manchmal, glaube ich, ein bisschen anders aus als meine. Also darum habt ihr vielleicht weniger die Chance, lange Gespräche mit den Betroffenen zu führen. Das mache ich ja viel. Also vielleicht habe ich das ja auch falsch verstanden, aber ich glaube, eure Kurs-Settings sind ja eher so, dass ihr nicht die ganzen langen Geschichten oftmals so direkt abgreifen könnt. Aber wenn ich im Gespräch bin, merke ich oft, ich sitze da teilweise mindestens immer eine Stunde. Und das ist ja nicht üblich in der Schulmedizin. Und ich will das auch gar nicht jetzt verdammen, weil das System alles einfach nicht hergibt. So, das verstehe ich ja gar nicht an den einzelnen Behandlern und Behandlerinnen, sondern es liegt am System. Das müssen wir jetzt nicht durchdiskutieren, dann sind wir ja bis morgen, nächste Woche beschäftigt, nächstes Jahr. Aber wir müssen ja mit dem arbeiten, was da ist. Aber alleine diese Tatsache, erstmal diese Erkenntnis, dass wenn ich mich mit jemandem hinsetze und wirklich von A bis Z und Kopf bis Fuß und Geburt bis heute mal abfrage, was da los ist und was gut läuft und was eben nicht so gut läuft und wie so der rote Faden, nenne ich das immer, die Chronologie, dann habe ich eine sehr, sehr gute Chance, sehr, sehr viele Ansatzpunkte zu finden. Das kann jeder für sich selber machen, jeder und jede. Genau, das ist ja, was ich ja eben wo wir anleiten kann.

Jacqueline: [29:14]
Wie machst du es selber? Weil es dann sonst sehr, sehr zeitaufwendig ist. Ja, absolut.

Gabi: [29:18]
Und das mache ich in meinen Kursen. Genau, in meinen Kursen mache ich das auch so, dass ich das genau erkläre und dass man, wenn man sich dann selber hinsetzt und wirklich einmal sich das aufschreibt, doch nochmal ein paar Erkenntnisgewinne kommen, die man so nicht hatte, obwohl man ja schon immer in seinem Körper steckt und das mitgemacht hat. Wenn man es aber aufschreibt, ist es nochmal was anderes, so schwarz auf weiß. Und dann aber wirklich auch da zu gucken und festzustellen, alleine das mal auszupacken, dass mal strukturiert mit jemandem durchzugehen, da hat man oft schon als Betroffener so viel Erkenntnisgewinn, dass der Therapeut schon gar nicht mehr so viel Arbeit hat. Und dann denke ich mir, das könnte doch theoretisch jeder Therapeut und jede Therapeutin irgendwie so anleiten oder mitgeben. Ich meine, man muss mich einmal hinsetzen, muss mal so eine Anleitung schreiben, wie das geht, wenn es jetzt hart auf hart ist. kommt, ich es mir wirklich runterbreche, und dann kann ich das auch jemandem mitgeben in so einer Darmsprechstunde, wo ich nur zehn Minuten Zeit habe. Und ich finde es halt vermessen, dass das gar nicht thematisiert wird und sofort so weggebügelt wird. Und da finde ich, wenn man das doch aber deutlich merkt, dass es Betroffenen damit besser geht und sie auf einen viel besseren Weg kommen, warum wird das nicht gemacht? Also da sehe ich den Grund nicht, dass dafür keine Zeit ist und kein Budget da ist, denn das kostet eigentlich gar nicht so viel. Und genau, das ist halt ein ganz, ganz großes Thema.

Jacqueline: [30:34]
Absolut, ja. Jetzt sind wir eh schon eingestiegen in, wenn wir, wir wissen jetzt, okay, was ist Reizdarm, SIBO, Imo und haben auch schon gesagt, wir sind beide der Meinung, oder weiß ich, ich stellvertretend auch für Nora mit, das muss nicht immer so bleiben. Und was können, also was können wir machen? Was sind deine Ansätze? Ich meine, über unsere Ansätze erzählen wir sonst, wenn wir zu zweit sind, das mit Nora ja super viel. Du hast eben schon gesagt, du fängst dann an, dich wirklich hinzusetzen und dann eine Anamnese, quasi so eine Lebensanamnese erstmal zu machen.

Gabi: [31:08]
Also genau, bei mir gibt es halt immer, das mache ich in der Praxis so, das mache ich in Coachings so und das mache ich, oder das leite ich an in den Kursen sozusagen. Also das gehört für mich immer dazu, sich einmal hinzusetzen und ich nenne das nur den Fall aufzunehmen. Das heißt, wirklich, wie ich eben sagte, von A bis Z, von Kopf bis Fuß, von Geburt bis heute, aufzuschreiben in jedem Körperbereich, was ist, was läuft nicht rund. Denn oft haben wir ja zwar ein Problem, mit dem latschen wir los, meinetwegen zu mir in die Praxis, das sind dann vielleicht Reizdarmbeschwerden. Wenn ich aber weiter frage, stelle ich fest, ja, und Migräne hast du auch noch, Fußpilz hast du häufig. Übrigens wurde auch, hatte ich meine Borreliose, die ist nie richtig ausgeheilt und das und das und das läuft auch noch rund und dann ist mir oft nochmal schwindelig und eh kalt und bla bla bla. Und dann habe ich einen riesen Zettel und da stehen schon mal ganz viele Symptome drauf und dann mache ich mir so eine Art roten Faden im wahrsten Sinne des Wortes. Ich schreibe mir auf, von Geburt bis heute, wann ist denn was so ungefähr gekommen, weil wir dann oft zeitliche Zusammenhänge sehen. Und was ich halt auch immer abfrage, ist, bis wann warst du ein gesunder Mensch? Also gab es irgendwie sowas wie, gibt es ja auch, schon als Kleinkind hat meine Mutter mal erzählt, ich hatte Bauchweh, das hat nicht aufgehört, dann haben wir irgendwie keinen Trigger, aber manchmal gibt es ja sowas, du, manchmal weiß man ja so Lebensereignisse, bis zur Schule oder bis zu den Kindern oder bis zum Studium oder so, ging es mir gut und dann fing das an. Und dann kann man ja da mal ein bisschen genauer suchen. Und das sind ja manchmal auch tatsächlich so ganz profane Dinge wie umgezogen in ein schimmliges Haus oder sowas. Kann ja auch sein, und das hat irgendwie alles zum Kippen gebracht. Oder, und das haben wir deutlich häufiger, einschneidende Lebensereignisse. Und dann kann ein Umzug auch auf seelischer Ebene einen durcheinander werfen, weil man vielleicht eigentlich gar nicht umziehen wollte und das gemacht hat, weil Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, tausend Gründe fallen jedem bestimmt welche ein, so die es da gibt. Und dann kann man da einfach mal so ein bisschen weiterbohren und vielleicht schon mal so eine Idee gewinnen, habe ich mich da vielleicht selbst überfahren, war da dies, war da das. Aber zurück nochmal auf die körperliche Ebene, wir können erstmal auch gucken, was ist einfach auf körperlicher Ebene nicht im Lot. Und wenn ich diese Anamnese gemacht habe, weiß ich für mich, durch die ganze Erfahrung, die ich gesammelt habe und meine Ausbildung und so weiter, schon so ungefähr, welche Blutwerte, Laborwerte, es ist ja nicht immer nur Blut, aber welche Laborwerte können mir vielleicht helfen, hier so einen Verdacht zu erhärten. Angenommen, ich vermute eine Histaminintoleranz, nehmen wir mein Thema, was die jetzt auch naheliegt, dann kann ich natürlich gucken, wie ist denn im Blut die Abbaukapazität für Histamin? Habe ich die gut, habe ich die nicht so gut? Wenn ich sie nicht so gut habe, kann ich weiterfragen, warum denn? Habe ich vielleicht die Baustoffe für die DAO nicht gut gefuttert? So, fehlen mir die, habe ich Mängel? Oder ist die Fabrik für die DAO, der Darm nicht gut im Lot? Dann komme ich vielleicht in Richtung wieder dieser Fehlbesiedlung oder Reizdarm zu gucken, warum ist denn der Darm nicht gut aufgestellt, habe ich eine Darmbarriere Störung, gibt es einen chronisch entzündlichen Prozess, habe ich eine Fehlbesiedlung? Da kann ich wieder Diagnostik draufsetzen. Das heißt, ich mache dann Diagnostik in verschiedenen Säulen. Das ist einmal, ich höre mir an, was hat ein Betroffener für eine Primärerkrankung? Gibt es jemanden, der hat vielleicht eine Schilddrüsenunterfunktion, da weiß ich schon, okay, der Stoffwechsel ist ein bisschen träger. So, dann muss ich da natürlich ein bisschen genauer gucken. Dann schaue ich mir immer den Bereich an, Stoffwechselernährung. Also was isst du, wie isst du, futterst du den ganzen Tag wie so ein grasendes Pferd, uncool, machst du schöne Pausen zwischen den Essen, zwischen den Mahlzeiten schon besser, so ungefähr, esse ich die richtige Telleraufteilung, futter ich vielleicht nur irgendwie so ein Killerfood oder, ne, da kann ich einfach so tatsächlich Lebensführung mir auch angucken, ja, also wie gut oder wie schlecht kriege ich das hin, wie günstig und ungünstig für meinen Körper, kann aber auch Stoffwechsel Organe angucken. Vielleicht ist meine Leber belastet, die Niere, die Schilddrüse, wie auch immer. Wie sieht dies mit meiner Verdauungsenzymaktivität aus? Dann schaue ich mir den Darm an, das ist so meine dritte Säule, ich habe so ein Sechs-Säulen-Programm, nenne ich das immer, das ich für mich entwickelt habe, nachdem ich vorgehe, in allen Behandlungen im Übrigen, nicht nur in diesem Bereich. Dann gucke ich mir halt den Darm an, so als dritte Säule, und schaue eben Darmbarriere an. Vielleicht eine Stuhluntersuchung, wenn das angezeigt ist, vielleicht gibt es Spiegelungsbefunde, die man sich noch angucken kann, also alles, was wir da an Infos sammeln können. Dann gucke ich mir den Bereich Mikronährstoffe an, wie gesagt, wie gut ist die Versorgungslage. Und das ist ganz wichtig, auch gerade bei dem Histaminthema zum Beispiel, Ausleitungsentgiftungssystem. Kann mein Körper überhaupt vernünftig Dinge entgiften? Denn auch Histaminabbau ist ein Teil der Entgiftung, nenne ich das jetzt mal. Und da kann ich natürlich schauen, hat mein Körper die Kofaktoren, die er braucht, hat der genug Vitamin B6, hat der genug Zink, ist da genug Kupfer im Körper, Mangan, was auch immer der Körper so braucht, sind da genug Entgiftungstaxis, so das Glutation kommt da auf ins Spiel. Und da kann ich mir anschauen, auch hier wieder, wie sind die eigentlichen Ausscheidungsorgane, Niere, Darm, aufgestellt, trinke ich überhaupt genug Wasser, Histamin ist wasserlöslich, so wenn ich natürlich nicht genug trinke, habe ich vielleicht auch ein Problem, warum ich den Kram nicht loswerde. Das heißt, da wirklich diese ganzen Säulen sich anzugucken. Und last but not least, die Säule 6 ist bei mir, ich nenne die immer Stress oder Entstressung und vegetative Regulation, da gehört auch alles mit rein, was das Thema Psyche, Symptomssprache, also Geist und Seele und alles, was nicht Körper ist sozusagen, gehört da mit rein. Die ratschen wir mindestens mal an im Erstgespräch, damit ich so eine grobe Idee bekomme. Da will ich jetzt nicht gleich alle Fässer aufmachen und tief eintauchen, aber jetzt müsste man eine Idee bekommen. Und wenn man in den sechs Säulen diagnostiziert, und das gilt wirklich von Haarausfall bis Fußpilz über das Thema Reizdam, Histamin und alles, was dazugehört, dann bekomme ich ein sehr, sehr gutes Bild meines Patienten oder meiner Patientin und kann dann anfangen, einen Behandlungsplan zu erstellen. Das heißt, für mich kommt immer erst diese Fallaufnahme und Diagnostik und dann kommt die Behandlungsplanerstellung, die auch diese ganzen sechs Säulen dann wiederum betrifft. Das heißt, ich gucke mir wirklich in Diagnostik und Therapie immer diese sechs Säulen an, beziehungsweise leite dazu an, wie ich die eben Diagnostizierung mit Leben fülle. Und da kriege ich einen Haufen Informationen. Und dann kann ich eben entsprechend therapeutisch angreifen. Und was man da macht, ist dann wirklich super individuell. Deswegen, da haben wir letztes Mal, als wir beide schon mal gesprochen haben, in meinem Podcast ja auch drüber gesprochen, dieses pauschale Kuren funktioniert halt nicht. Was ist eine Darmkur, was soll das sein? Also brauche ich eben Probiotikum oder brauche ich gerade keins, brauche ich irgendwie was Antientzündliches oder vielleicht nicht, muss ich Parasiten bekämpfen? Oder habe ich gar keine? Also da kann ich ganz viel durcheinander bringen, auch wenn das erstmal toll klingt, so eine Darmkur. Genauso ist es mit einer Detox oder Entgiftungskur. Das gibt es pauschal nicht. Es gibt auch nicht, das sagt eher auch immer wieder, keine pauschalen Mikronährstoffe. Ja, es gibt Mikronährstoffe, die, nehmen wir wieder das Thema Histamin, da eine große Rolle spielen. Natürlich sollte ich mir die zuerst mal angucken, aber ob die mir jetzt wirklich fehlen oder ganz andere, woher soll ich das wissen, wenn ich da nicht reingeguckt habe? Und das heißt, da wirklich eine, das ist so auch mein Credo, so eine vernünftige Diagnostik, hier wird nicht geraten, so ungefähr, sondern es wird irgendwie fundiert, wenn überhaupt, etwas eingenommen und empfohlen. Das ist mir mal ganz wichtig, damit man sich nicht vollstopft, also es kann manchmal so klingen, wie sich vollstopfen, aber gezielt, aber damit man sich nicht mit irgendwas vollstopft, was im Zweifelsfall gar nichts bringt. Und dann eben, auch wenn es tolle Präparate an sich sind, qualitativ tolle Präparate, ja, und in dem Sinne nicht giftig oder so, die belasten trotzdem den Körper. Absolut.

Jacqueline: [37:59]
Und es gibt ja auch Mikronährstoffe, die man zu viel einnehmen kann. Darf man mal abgesehen, noch manche total unbekannt ist, wo man sogar dann noch dazu, dass es den Körper belastet.

Gabi: [38:08]
Ja, und das ist übrigens sehr spannend, weil gerade weil ihr so viel in diesem Histaminkontext unterwegs seid, auch Vitamin B6. Man sagt ja mal, die B-Vitamine sind zwar wasserlöslich und an sich unproblematisch, in Anführungsstrichen, im Zweifel hat man teures Pipi so, ne? Was ja auch schon vielleicht ärgerlich ist. Aber das Vitamin B6, das ist ganz interessant, das wissen auch viele Therapeutinnen und Therapeuten tatsächlich nicht spannenderweise, ist eins, das kann, ich will jetzt nicht sagen, sich toxisch anreichern, aber das kann Negativsymptome hervorrufen, die teilweise das Nervensystem schädigen. Und das ist nicht cool. Das heißt, das ist ein Wert, den würde ich, gerade wenn ich das supplementiere, ja, ob es jetzt ein Wkomplex ist oder ich das isoliert supplementiere, weil ich eben ein Histaminthema habe, so, das würde ich ab und an mal untersuchen lassen, so einmal im Jahr oder initial vielleicht auch zweimal im Jahr, damit ich so eine Idee bekomme, wie geht es mir damit, ne? Denn das ist wirklich, kann wirklich kritisch sein.

Jacqueline: [38:59]
Absolut, ja, total. Weil wir ja eben vor allem auch Hit-Betroffene haben, du hast eh schon viel angesprochen. Kannst du noch mal ein bisschen mehr erzählen, wie hängt Histamin insgesamt mit Reizdarm, mit Sibo zusammen und auch die Mastzellen sind ja bei uns immer ein Thema, hängen wir auch damit zusammen? Wenn ja, wie, dass wir da nochmal ein bisschen betrachten.

Gabi: [39:18]
Also es ist sehr, sehr komplex und ich glaube, vieles besprecht ihr in anderen Folgen und da hat man bestimmt nochmal die Chance, sich auch intensiver mit dem Tathergang generell von Histaminintoleranz und Co. oder Histaminabbbaustörung, Histaminose zu beschäftigen. Ich will es kurz umreißen. Beim Histamin ist es ja so, wir haben im Körper, also Histamin ist ja erstmal ein Hormon, was körpereigen ist, das ist ja erstmal nichts Schlimmes, auch wenn viele das ja mal denken.

Jacqueline: [39:43]
Nee, total, das ist super wichtig, genau.

Gabi: [39:44]
Das ist ja gar nichts, die wir haben, sonst sterben wir auch so. Das heißt, wir brauchen Histamin. Wichtig ist halt immer, dass der Histaminspiegel, den wir im Körper haben, nennen wir immer 100, dass der auch gut immer wieder abgebaut wird. Das heißt, Histamin ist ein Hormon. Hormone sind wie Boten in unserem Körper, wie der Hermes der Götterbote, die kommen in den Körper, laden eine Message ab, sagen dem Körper so, das wird jetzt gemacht, wie zum Beispiel erhöhte Durchblutung, Herzrate steigern, nö, Gewebe durchlässiger machen. So, Entzündungsmediator, das heißt, das Histamin kommt, setzt seine Message ab und dann kommt ja eigentlich das Abbauenzym, also in erster Linie mal diese DAO, die Aminoxidase, nennen wir sie auch mal mit dem Wert 100 und baut dieses Histamin wieder ab. Wenn 100 und 100 übereinpassen, ist ja alles fein, dann kommt das Histamin, geht wieder, alles ist gut, die Message ist abgesetzt und der Körper tut seine Dinge. So, Problem gibt es ja immer, wenn wir einen Überhang haben von Histamin. Und der kann ja kommen, entweder weil wir halt viel Histamin im Körper haben und die DAO weiter auf 100 ist, aber Histamin ist jetzt auf 150 so, dann kriegen wir ein Problem. Oder wir kriegen ein Problem, weil die DAO, oder Histamin zwar bei 100, also normal und erwartungsgemäß ist, aber die DAO nur bei 50 beispielsweise, um jetzt mal einfach Zahlen ranzupacken, dann haben wir auch in beiden Fällen einen Histaminüberhang. Noch blöder wird es, wenn wir beides haben, viel Histamin und schlechte DAO. So, aber doppelten Überhang. Und da ist jetzt die Frage, woher kommt denn das? Also warum habe ich zum Beispiel eine schlechte DAO? Oder eine niedrige, schlechte, ist ja mal so wertend. Also eine niedrige DAO, warum?

Jacqueline: [41:10]
Tadam, kleine Werbung. Jetzt hörst du uns hier die ganze Zeit im Podcast darüber sprechen, dass die Hit wieder gehen kann. Und in den Interviews hörst du dann sogar die Teilnehmer darüber sprechen, dass sie gegangen ist, dass ihre Panikattacken weg sind, die Verdauung sich beruhigt hat, die Migräne weg ist, dass sie wieder alles essen können. Und weißt du, was all das gemeinsam hat? Alle haben den Happy Hit Code gemacht. Nora damals selbst erprobt und rausgefunden, and dann haben wir das ja wirklich zusammengestellt, auf sieben ganz spezielle Muster extrahiert and runtergebrochen. Und die Teilnehmer, die du hörst in den Interviews und die Erfahrungen, die wir teilen, haben den Happy Hit Code gemacht. Und dann nicht noch andere Coachings oder irgendwas, sondern nur den Happy Hit Code. Weil wir ganz spezifisch an diese emotionalen Knoten schauen, die deinen Körper so sehr stressen, dass er irgendwann die HIT entwickt und die überreaktiven Mastzellen. Dass heißt, wenn du daran arbeiten möchtest, wirklich mit dieser aller tiefsten Ursache, wenn du schon ausprobiert hast, dass du mit Darmkuren und Nahrungsergänzungsmitteln und all den anderen Sachen einfach nicht wirklich weiterkommst, dann ist der Happy Hit Code genau für dich. Alle Infos und du Buchungen findest du unter leben-mit-ohne.de/hhc und wir freuen uns unglaublich, wenn wir dich auf diesem Weg begleiten dürfen. Tadam, Werbung Ende

Gabi: [42:39]
Wie ich eben erwähnt habe, weil unsere Fabrik der DAO der Darm ist, die Darmschleimhaut. Und wenn unsere Darmschleimhaut runtergerockt ist, haben wir weniger DAO. Dann ist das, also es kann angeboren sein, das gibt es auch, das ist jetzt der genetische Fall, den machen wir mal so ein bisschen an die Seite, weil der jetzt erstmal nicht direkt ja akut verursacht ist, sondern das ist was, was ich mitbringe. So, eigener Fall. Aber für alle erworbenen Histaminabbbaustörungen oder Intoleranzen, nennen wir sie mal, muss ich mich ja fragen oder sollte ich, darf ich mich fragen, was ist mit der Fabrik der DAO? So, ist meine Darmschleimheit runtergerockt. Und das kann ja sein, weil ich eine Darmbarriere Störung habe, weil ich eine Fehlbesiedlung habe. Das heißt, eine Fehlbesiedlung kann dafür ursächlich sein, dass mein Darm nicht gut Histaminabbauenzym bilden kann. Und von daher könnte es schon sein, und das stellt man halt auch im Labor viel fest, dass Histaminintoleranz und auch andere Unverträglichkeiten und Reizdarm bzw. gerade diese Fehlbesiedlung häufig im Doppelpack oder im Schlepptau auftreten. Manchmal weiß man nicht so, wo ist die Henne, wo ist das Ei, aber sie treten oft gemeinsam auf. Das heißt, es kann sein, dass eine Fehlbesiedlung ursächlich dafür ist, dass mein Darm nicht so gut diese DAO bauen kann. Dann gibt es noch den anderen Fall, also dann ist es natürlich noch so, wenn ich so eine Fehlbesiedlung habe, das ist ja wie so ein chronischer Prozess, der verbraucht generell schon mal mehr Mikronährstoffe. Jede Krankheit, jede Erkrankung verbraucht mehr Mikronährstoffe, so wie auch Sport, harte Arbeit, jeder Gedanke, viele Mikronährstoffe verbraucht. Das heißt, mir kann natürlich auch B6, Zink etc. pp fehlen, zusätzlich, und dadurch eben den Histaminabbau zum Beispiel auch erschweren, weil ich im Hintergrund irgendeinen Prozess laufen habe. Das gilt aber dann für jeden anderen chronischen Prozess gleichermaßen. So, jetzt kann es aber auch noch natürlich diesen Fall geben, was ich eben sagte, nicht nur, dass die DAO niedrig ist, sondern dass eben das Histamin erhöht ist. So, und dann gerade dieser Doppelklopper in Anführungsstrichen haut ja immer doll rein symptomatisch, erfahrungsgemäß. Und dieses Histamin kann entstehen durch verschiedene Dinge. Ich kann es über die Ernährung reinbringen, das ist meistens nachrangig, das ist oft nur so der Tropfen, der das fast zum Überlaufen riecht, eh schon alles irgendwie am Kippen ist. Ja klar, wenn ich dann noch mehr Histamin reinschmeiße, ja gut, dann ist halt doof, ne? Dann kann ich das natürlich mal übergangsweise ein bisschen cutten, damit ich einfach nicht immer wieder so den Schorf voller Wunde abreiße oder immer wieder das System überlaste. Faktisch ist es aber so, dass dieses viele Histamin ja entweder dadurch kommt, dass die Mastzellen, die histaminausschüttenden Mastzellen, Teile des Immunsystems sind, das ja, übermäßig aktiv sind. Und ein anderer Fall, und das wird oft gar nicht so in Betracht gezogen ist, dass wir viele histaminbildende Bakterien im Darm haben. Woher kommen die jetzt wieder? Manchmal weiß man es nicht so genau, da kann es irgendwie nicht zurückverfolgen, aber auch hier können Fehlbesiedlungen eine Rolle spielen, weil jede Fehlbesiedlung sich auch auf einer, ich nenne das jetzt mal so ein bisschen platt, stinknormalen, Dickdarm-Dysbiose, also ein Durcheinander unserer Bakterienbesiedlung im Dickdarm entwickeln kann. Also das heißt, es gibt meiner Erfahrung nach keine Dünndarm-Fehlbesiedlung, ohne dass nicht auch der Dickdarm in irgendeiner Form durcheinander wäre. Denn das geordnete Miteinander unserer Bakterien im Dickdarm, also eine wunderschöne Symbiose, die dort stattfindet, ist im Grunde Voraussetzung auch für einen gesunden Darm. Ohne das geht es nicht so richtig. Und wenn wir da halt schon so ein Durcheinander haben und die sogenannten Leitkeime, die Chefs im Darm da, die halt viel da sind, nicht gut da sind, die Türstehen, die da so ein bisschen aufpassen, ja, dann mucken halt oftmals da so ein paar andere Typen auf und dann ist vielleicht die Gang der Histaminbildner einfach irgendwie ein bisschen größer geworden und macht da jetzt so ein bisschen Rabatz im Darm und dann kann es auch sein, dass wir viel Histamin im Körper haben. Von daher kann dieses Histaminthema durch eine Fehlbesiedlung befeuert werden in die Richtung erhöhten Histamins. Und dann hast du die Mastzellen angesprochen, Teile des Immunsystems, die viel im Gewebe sitzen, das quasi hinter, also in unserem Darm zu Hause ist, also darmständiges Gewebe sozusagen, wenn Nahrung beispielsweise oder andere Stoffe die Darmbarriere durchdringen, weil wir sie einfach gekaut haben, runtergeschluckt haben, gekaut haben oder andersrum am besten erst gekaut, dann runtergeschluckt und dann landen die im Darm, dann sind die ja irgendwann mal durch unsere Enzyme so klein geschlüsselt, dass die quasi die Darmbarriere durchdringen und im Gewebe landen. Dort treffen sie auf verschiedene immunkompetente Zellen, unter anderem die Mastzellen. Und wenn jetzt da Stoffe durchtreten, die durch eine Darmbarrierestörung zum Beispiel begünstigt, da noch gar nicht hingehören, weil irgendwie Lebensmittel nicht richtig aufgespalten wurden oder irgendwelche Stoffe da halt durchtreten, Toxine von zum Beispiel Fehlbesiedelungsbakterien oder ähnlichem, dann kann das eben das Immunsystem so antriggern, dass das fortspielt. So, und dann kann es sein, dass, also dazu muss man wissen, ich habe das gerade so lapidar im Nebensatz gesagt, dass so Fehlbesiedelungsbakterien oder Mikroben teilweise eben Giftstoffe, das sind Stoffwechselabfallprodukte von denen, die unser Körper aber nicht mag, deswegen nenne ich die Giftstoffe oder Toxine, das schütten die aus und dann durtreten diese Toxine unsere Darmwand und das macht zu Recht unser Immunsystem natürlich wild, das will diese Stoffe beseitigen und dann kommt es zu übermäßigen Histaminreaktionen und da sind eben diese Mastzellen beteiligt. Das heißt, so eine Fehlbesiedelung kann, muss nicht, weil es ganz unterschiedliche Mikroben gibt, die da beteiligt sein können. Aber manchmal kann das halt eben unseren Histaminausschüttungsmechanismus negativ beeinflussen. Das heißt also auf verschiedenen Ebenen, sowohl Anfall als auch, also Mitbringen von Histamin, als auch körpereigenes Histaminausschütten, als auch Histaminabbau erschweren, kann halt so eine Fehlbesiedlung reinhauen. Und das ist halt schon interessant, da weiter zu fragen, warum, warum, warum, fragt man so lange, warum, bis man nicht mehr fragen kann, so dann kommt man der Lösung meistens recht nah, um einfach zu gucken, wo kann ich den Körper unterstützen.

Jacqueline: [48:12]
Ja, total. Ja, du hast super viele wichtige Punkte angesprochen. Eben zum einen wirklich das, was viele immer noch nicht wissen, glaube ich, dass Histamin eben ganz viel im Körper ist. Und Mora hat immer so ein bisschen den Wert gegeben, etwa ein Drittel Lebensmittel und zwei Drittel Körper. Und da wird dann ja, finde ich, schon klar, dass nur durch Weglassen natürlich das Problem akut besser werden kann. Aber wenn der Körper halt trotzdem die ganze Zeit weiterproduziert oder eben diese Bakterien, dann komme ich da trotzdem nicht zum Ziel ultimativ, dass eben Bakterien, also falsche Bakterien quasi im Darm, Histamin produzieren, ist, glaube ich, auch was, was viele einfach nicht wissen. Und da muss man nämlich zum Beispiel ja auch mit Probiotika aufpassen, dass da nicht genau die mit drin sind, die quasi, wenn alles in Ordnung ist, nicht schlimm sind. Aber wenn ich halt eh schon, dieses Histaminfass davon sprechen wir ja immer wieder, wenn das eh schon so ganz kurz unterm Rand steht, dann können halt genau noch die Parkbakterien, die da drin sind und nochmal zusätzlich Histamin produzieren, das dann wieder zum Überlaufen bringen.

Gabi: [49:14]
Das ist wichtig, dass du das gerade sagst mit den Probiotika, weil so diese ganzen, ich nenne das jetzt nur so ein bisschen Standardprobiotika-Mischungen, die an sich, ich will die nicht verteufeln, die sind jetzt, du sagst ja auch selber, wenn alles fit ist und man irgendwie kein Problem hat, kann man die wohl mal nehmen. Die werden ja häufig, zum Glück, ja auch in Apotheken oder so empfohlen, wenn man jetzt eine Antibiose bekommen hat, also Antibiotika geschluckt hat oder so. Und das ist ja auch gut, dem Darm dann zu helfen, sich schnell wieder zu reorganisieren, damit da eben die Gangs nicht irgendwie wild durch die Gegend rennen, sozusagen. Aber diese Standardmischungen, die man im Regelfall bekommt, die stecken voll mit ungünstigen Stämmen. So. Und gerade als Histaminbetroffener, Betroffener, in welcher Form auch immer, ob das jetzt eine Abbaustörung ist, ob das genetisch ist oder nicht, also wenn ich ein Problem habe und auf Histamin reagiere, ja, warum auch immer, dann sollte ich tunlichst die Finger von solchen Standardpräparaten lassen, sondern mir wirklich Mischungen suchen, die Menschen zusammengestellt haben, die Histaminintoleranz kennen und verstanden haben, die am besten auch Fehlbesiedlungen verstanden haben und generell das Thema Unverträglichkeiten und welche Stoffe belasten unseren Körper denn auch da bitte immer mal drauf achten, das sagt ihr auch in verschiedenen Folgen ja Histamin, Patientinnen und Patienten reagieren extrem auf so Zusatzstoffe, Siliciundioxid, Titanoxid und was es da alles gibt, Magnesiumsterat und sowas. Und da stecken halt in den meisten Präparaten, weil das einfach billiger für die Produktion ist und wirtschaftlich günstiger ist, stecken halt ganz, ganz viele Stoffe drin, die einfach unser Entgiftungssystem quasi belasten und uns darum auch gerade als Histaminbetroffener durcheinander wirbeln. Deswegen da wirklich Ober und gerade nur ein letzter Satz dazu nochmal, weil du die Fehlbesiedlung oder weil wir die Fehlbesiedlung ja eben angesprochen haben, wenn ich wirklich so eine Fehlbesiedlung habe, ist ein ganz maßgebliches Symptom auch oder ein typisches, dass ich Probiotika nicht gut vertrage. Schlechter durch Probiotika. Das kann am Histamin liegen, kann aber eben auch an der Fehlbesiedlung liegen. Da liegt es meistens nicht nur an den Stämmen, sondern teilweise auch an der Akazienfaser Inulin oder was dann noch so als Präbiotikum, als Bakterienfutter mit drin ist. Eigentlich toller Stuff sozusagen, aber nicht, wenn ich eine Fehlbesiedlung habe, dann füttere ich damit nämlich immer schön wieder die Fehlbesiedlungsbakterien. Da sollte ich mir wirklich ganz, ganz, ganz super spezielle Probiotika suchen. Und das ist dann noch schmaler als das, was wir beim Histamin brauchen.

Jacqueline: [51:25]
Ja, absolut, absolut. Genau, und das eben grundsätzlich ist das auch total unsere Erfahrung, was du auch gesagt hast, dass es geht ganz oft Hand in Hand und man weiß dann ganz oft auch nicht, was war zuerst da, was das so ursächlich ist, befeuert sich alles. Und eben an dem, was wir jetzt besprochen haben, was du auch erzählt hast, sieht man ja auch, wie eng diese ganzen Mechanismen miteinander verbunden sind und sich dann auch. Ja, total.

Gabi: [51:50]
Es klingt immer, weißt du, ich finde immer so, wenn wir auch drüber reden und dann kommt man so, also ich vor allen Dingen so von Hölzchen aufs Stöckchen und dann ist das und dann kommen wir zum Darm, dann reden wir erstmal über die Darmschleimhaut, ach jetzt müssen die aber nochmal über und dann redest du eigentlich am Ende über den ganzen Körper und dann kommen wir natürlich zu Geist und Seele so, dann sind drei Tage vorbei so im Wochenendintensiv-Podcast, der Körper in a nutshell. Nein, aber Spaß beiseite, aber es ist so, es ist so cool, finde ich, weil plötzlich sich so, also es klingt erstmal kompliziert, aber es eröffnen sich ja plötzlich Horizonte, dass ich halt nicht nur falsch esse und darum immer Historie Probleme habe, sondern hey, es liegt an meinem Darm, ja, jetzt muss mich damit beschäftigen, wie der aufgebaut ist und so, aber wie geil, ich kann endlich rausfinden, wo jetzt eigentlich mein Problem liegt. Und das finde ich halt so irre, dass das alles so verknüpft ist. Wie cool.

Jacqueline: [52:35]
Total, ja, total, absolut. Ich finde eben auch, und das nimmt einen ja auch gleich raus aus diesem so, ja man findet da nichts, das heißt, ich bilde es mir ein, sondern es so, warte, warte, vielleicht habe ich halt einfach noch nicht an der richtigen Stelle geguckt oder noch nicht tief genug geguckt, darf ich dann weitergucken. Sehr, sehr, sehr cool. Okay, jetzt hast du ja schon gesagt, es hat eben, kann super unterschiedliche Ursachen haben und auch die Behandlung ist dann sehr unterschiedlich. Kannst du trotzdem so grob sagen, wie du dann vorgehst in der Behandlung?

Gabi: [53:04]
Das ist wie gesagt sehr, sehr individuell. Also wie gesagt, gucke ich mir alle diese sechs Säulen an, die ich vorhin benannt habe. Klar, Primärerkrankungen muss man gucken, hast du eine Schilddrüsenunterfunktion, ist was anderes als Herz eine chronische und entzündliche Darmerkrankung, die Säule lassen wir raus, weil die wirklich so super spezifisch ist und man da gucken muss. Wenn wir im Bereich Stoffwechsel, Ernährung sind, gucken wir natürlich einmal so basic, Big Bullets der Ernährung, was kannst du machen. Klar, was ich vorhin schon gesagt habe, nicht ständig futtern wie so ein grasendes Pferd, sondern lieber Pausen machen zwischen den Mahlzeiten, schauen natürlich, was lege ich auf meinen Teller, habe ich den gut sortiert, also Telleraufteilung nenne ich das immer, da habe ich ausreichend vor allen Dingen Proteine und Fette auf dem Teller und dann auch noch gerne vernünftige dazu, dass ich nicht so einseitig esse, sondern so grundsätzlich eine artgerechte, gesunde, vollwertige Ernährung, ohne jetzt das näher im Detail zu besprechen. Da können ja alle meinen Podcast anhören, wo es dann ganz viel um Ernährung geht, sozusagen, ganz generell oder vielleicht auch um speziellen. Im Bereich Stoffwechsel guckt man wirklich anhand der Laborwerte. Manchmal stellst du fest, gerade in diesem Bereich Histamin, aber vor allen Dingen auch Fehlbesiedlung Reizdarm, dass Menschen eine sehr träge Verdauung haben. Die gehen dann nur alle drei Tage aufs Klo und dann wissen wir auch schon, wenn es denen damit nicht so ganz gut geht, da kommt der Mist halt nicht raus auf gut Deutsch aus dem Körper. Also da bleiben auch Toxine länger im Körper. Das heißt, wir brauchen schon so ein bisschen Rausschmiss sozusagen. Also alles, was ins Klo geht, ist halt Entgiftungsprodukt sozusagen. Also das Pipi und Stuhlgang sollten schon irgendwie einigermaßen passen. Das heißt, manchmal ist es übergangsweise sinnvoll, mal mit sowas wie Verdauungsenzymen oder sowas zu unterstützen. Und das gibt so Motilitätsfördernde Kräuter oder sowas aus dem Ayurveda ganz viel. So Trifala zum Beispiel, das kann so die Motilität anschubsen oder Igrogast kennt ganz viele. Da gibt es aber ganz, ganz viele unterschiedliche Präparate. Da muss man wirklich sehr genau gucken, braucht die Leber jetzt eher Anregung oder braucht sie eher Ruhe? Braucht meine Niere jetzt eher Unterstützung oder braucht die eigentlich eher so ein bisschen Unterstützung dabei, also muss sie angeregt werden oder braucht sie Unterstützung dabei, ihre Stoffe überhaupt ausfiltern zu können? Braucht es vielleicht eher so Entgiftungstaxis, weil mir die fehlen, da habe ich jetzt schon in Säule 5, das überschneidet sich ja auch alles sehr viel, muss ich also da irgendwo mal gucken, dass ich die Entgiftungstaxis oder die Kofaktoren, B-Vitamine, Querzetin, Vitamin C, also Antioxidantien für die Entgiftung gebe, damit chemisch, also wirklich auf zellulärer, biochemischer Ebene überhaupt Entgiftung stattfinden kann. Da braucht es ja, da will jetzt nicht in die Chemie eintauchen, aber Stoffe, die halt so oxidieren und reduzieren, das heißt, die so die Taxis füllen und wieder leer machen. Solche Stoffe brauche ich halt und da überschneidet sich es wieder mit den Mikronährstoffen, je nachdem, was der Befund hergibt, werden halt Mikronährstoffe auch ergänzt, damit die Speicher wieder voll sind. Und da klickt natürlich die zweite Säule die Ernährung dann wieder rein, die das mittel- bis langfristig natürlich gerne dann regeln soll. Aber um Mängeln auszugleichen, kriegen wir das meistens also erfahrungsmäßig über die Ernährung nicht hin. Da müssen wir dann mal übergangsweise ein bisschen unterstützen. Und zur Darmgesundheit, das ist jetzt im Bereich Fehlbesiedelung eine sehr spezielle Säule, weil wir da tatsächlich gucken müssen, wir unterstützen im Regelfall probiotisch mit sehr speziellen Probiotika, wie ich eben schon angesprochen habe. Das sind so ganz spezielle spornbasierte Stämme. Wir gucken mit ganz spezifischen Präbiotika, also das sind Ballaststoffe, die eben nicht diese Bakterien füttern. Da gibt es welche, die so ganz speziell sind. Wir gucken dann natürlich mit etwas, ich nenne das jetzt mal pflanzliche Antibiotika, dass wir dem Körper helfen. Also dazu nochmal vielleicht kurz, die eigentliche Therapie ist, den Körper wieder regulationsfähig und wehrhaft zu machen, das heißt, den Darm wieder zu reparieren und zu regenerieren. Ich helfe ihm aber, seinen Job besser hinzukriegen, indem ich mit diesen pflanzlichen Antibiotika auf diese Bakterien, die da fehlbesiedelt sind, so ein bisschen draufhaue, damit einfach die Gangs kleiner werden, so, ne, sind schon mal ein paar abtransportiert, damit der Körper die letzten paar dann einfach alleine in den Griff kriegen kann. Das kann er oft nicht, wenn halt die Population so groß ist und er halt einfach total geschwächt ist in seiner Wehrhaftigkeit. Wie soll der das hinkriegen? Das heißt, ich helfe ihm, in all diesen Säulen, wie so Zahnrädchen in einem Getriebe, immer da zu unterstützen, was wegzunehmen, zu helfen, Taxis zu geben, wie auch immer, damit er möglichst schnell wieder seine Regulationsfähigkeit bekommt. Und dann mache ich es so in der Praxis, dass ich spätestens alle zwei Wochen oder bei jeder Veränderung neu bewerte, sind wir noch auf dem richtigen Pfad oder müssen wir was verändern? Das heißt, ich wechsle ganz viel, beziehungsweise versuche ganz schnell Dinge auch wieder rauszunehmen, um immer zu gucken, kann es der Körper schon noch nicht, da brauchen wir noch ein bisschen. Und dann wird das so quasi so hin iteriert, sagt man ja mal so, dass der Körper dann bestmöglich das wieder hinkriegt. Und dabei versuchen wir natürlich dieses Bauchgefühl auch wieder herzustellen, sich dann auch, also auch wieder zu vertrauen, dass der Körper das kann und darauf zu vertrauen, die Signale richtig zu deuten. Das ist nicht immer so einfach, weil wie du eben schon sagst, manchmal erkenne ich nicht, habe ich jetzt zu viele Bakterien im Darm, die Histamin produzieren, habe ich jetzt so was Falsches gegessen oder keine Ahnung, woher das kommt. Das fühlt sich einfach doof an. Manchmal ist das so. Aber wir lernen ja durch, ja, wir lernen ja durchs Tun.

Jacqueline: [57:55]
Ja, total. Jetzt hattest du ja vorher auch schon gesagt, die letzte Säule ist Stress und auch alles so Symptomsprache. Was ist da an deinen Vorgehensweise, beziehungsweise in unserem, also quasi als ich bei dir war, gesagt, dass du da auch eine Kollegin hast, die diesen Teil übernimmt. Wie ist der Teil so?

Gabi: [58:16]
Also es fängt jetzt an mit ganz profanen Dingen, wie nähern wir uns vom Körperlichen sozusagen, warum ist das Nervensystem wichtig in diesem ganzen Kontext? Naja, weil unser Vagusnerv, das ist der größte Teil des Ruhenervs sozusagen, des Parasympathikus, der steuert halt unseren Verdauungstrakt an. Das heißt, Verdauung, auch enzymatische Aufspaltung, siehe Histaminabbau, Verstoffwechselung, kann nur dann, oder auch da, Motilität, kann nur dann vernünftig stattfinden, wenn der Vagusnerv eben entsprechend auch mal aktiv sein darf, so im Tagesverlauf. Nicht die ganze Zeit, weder der Stress noch der Ruhenerv sollen andauernd aktiv sein, die wechseln sich hier wie so eine schöne Welle immer mal ab, sozusagen. Es gibt beides oder wie bei Yin und Yang sozusagen, beide haben einen Anteil in unserem Tagesverlauf und das ist auch richtig und wichtig so. Nur ist es bei vielen Menschen so, dass halt der Stressnerv, de Sympathikus so überaktiv angetriggert ist, dass der Vagusnerv, also der Parasympathikus gefühlt gar nicht mehr zum Zuge kommt. Dann laufen einfach Stoffwechselprozesse ab, die nicht verdauungsförderlich sind, wenn wir ständig im Stressmodus sind. Das heißt, so ganz profane Dinge wie eine über den Körper wirklich geführte Vagusnervaktivierung. Also wie knipse ich meinen Vagusnerv an? Das sind ganz einfache Atemübungen. Da kriegen wir ja schon wieder den Switch auch ins Seelische, denn wenn ich tief atme, bin ich automatisch ja schon irgendwie ruhiger, aber allein wirklich mal auf körperlicher Ebene das zu checken, worum geht es hier, warum ist es so wichtig, auch langsam zu essen, gut zu kauen, nicht dabei irgendwie in den Krimi zu gucken oder irgendwie rumzuquasseln oder dabei ständig Luft einzuatmen oder mich mit den Kollegen zu streiten oder zu stressen, während ich esse, sondern wirklich Nahrungsaufnahme so zu machen, dass mein Bauch da auch eine Chance hat, irgendwie mit klarzukommen und dann eben diesen Vagusnerv zu aktivieren, mich runterzuatmen, zu lachen, zu tanzen, den Lieblingssong aufzudrehen. Mal zu schütteln, um einfach mal den Stress abzubauen. Das fängt mit so profanen Dingen an. Wir leiten dann viel an in Richtung Meditation, auch einfach diese Awareness, also Achtsamkeit dafür oder Aufmerksamkeit dafür, dass es dieses Thema überhaupt gibt und dass das wichtig ist. Also meinen ersten Schritt sehe ich eigentlich immer da drin, überhaupt den Erkenntnisprozess dahin zu leiten, dass dieses Thema auch für mich eine Rolle spielt, und zwar für jeden Menschen. Mal mehr, mal weniger, aber dieses, dass das überhaupt sein darf, dass das ein Grund sein darf und dass das auch ein Heilungsblockierer sein darf, wenn das eben nicht funktioniert. So, es fängt also mit diesen, sag ich mal, einfachen Dingen an, die eigentlich meiner Meinung nach jeder irgendwie umsetzen kann. So atmen kann ich, tanzen kann ich, muss mich eh bewegen, muss eh atmen, so kann ich das auch gleich richtig machen. Und dann kommt alles, was darüber hinausgeht, was halt dann in die Gründe reingeht. Warum bin ich die ganze Zeit so gestresst? Warum ist denn da, oder wofür ist ja immer die Frage, warum oder wofür bin ich denn so gestresst? Was ist denn das, was mich da so die ganze Zeit in den Überlebensmodus versetzt? Und warum finde ich denn keine Zeit für mich selber im Alltag? Was ist denn da los? Was läuft denn da schief sozusagen? Und warum überfahre ich mich ständig selbst und was dann eben umgedreht gefragt, ressourcentechnisch gefragt, was brauche ich denn, damit ich wieder eine vernünftige Selbstfürsorge hier betreiben kann? Weil wie viel gründe ich ihr wahrscheinlich auch, aber ich oder wir hören in der Praxis, warum man sich nicht was Gesundes zu essen machen kann. Ich kenne das selber. Ich habe drei Kinder, habe einen Hund, bin irgendwie alleinerziehend, hab einen Job und noch irgendwie zwei Firmen dazu. Ja klar ist der Tag voll und nee, ich ist auch nicht immer gesund. Ich weiß aber schon, wie das geht und ich merke schon auch, Gott sei Dank, danke Bauchgefühl, wann ich sie übertreibe und wann ich da wieder einen Schritt zurückfahren muss. Und dann gilt es einfach, seine Prioritäten mal zu überdenken. Und da kommt die bereits von dir angesprochene Kollegin ins Spiel. Die Melli, die macht bei mir im Offline-Bereich, ist sie eine Tür weiter, da macht sie Hypnosetherapie, medizinische Hypnose im Online-Bereich. Flechtet sie das quasi auch mit ein und ermöglicht oder ermächtigt die Betroffenen selbst dazu, einfach da in den Bereich nochmal tiefer einzutauchen. Da geht es natürlich sehr individuell um Muster, um Glaubenssätze, um die Themen, die dahinter liegen. Und da haben wir halt schon krasse, ich nenne dies immer Knotenplatze erlebt, in denen wirklich körpertherapietechnisch alles super eingestellt war, sage ich jetzt mal so, zu 90 Prozent und trotzdem Blockaden da waren, in denen wir dann gemerkt haben, wenn Melli dann arbeiten durfte, so ist ja auch manchmal eine Kostenfrage, so geht das, geht das nicht und wie tief geht das? Und wenn sie arbeiten durfte, da kamen die wildes Themen raus, die Menschen wirklich verdrängt hatten, die ihnen nicht mehr bewusst waren. Und in der Hypnose ist ja das Schöne, da schaltest du mal diesen kleinen, aber, aber, wenn, wenn, die so auf deine Schultern sitzen, die schaltest du ab und gehst wirklich mal so in das eigentliche Thema rein. Und was da alles so rauskommt, und wenn das gesehen wird, gar nicht mal unbedingt fertig bearbeitet, aber alleine, dass es jetzt da sein darf und eine Relevanz bekommen darf und gehört und gesehen werden darf, wahrgenommen werden darf, da platzen plötzlich die Knoten und auf einmal lösen sich Dinge. Und das kann nach einer Sitzung sein, dass plötzlich der Blick auch weg ist. Und das ist irre, also das ist Wahnsinn. Und von daher spielt das bei jeder Behandlung eine Rolle, wenn sie es spielen darf, wann sie es spielen darf.

Jacqueline: [01:03:18]
Das heißt, du machst dann quasi so diesen am ersten Teil und dann die Frage, geht es noch nicht.

Gabi: [01:03:24]
Ja, Melli übernimmt das im Regelfall, weil das einfach so ein riesiges Thema ist, dass ich es nicht schaffe. Ich schaffe es zeitlich einfach nicht. Denn da gilt es ja wiederum, sich komplett hinzusetzen und das in dem Tempo, das gegeben ist, durchzuarbeiten. Und klar, ihr macht das in den Kursen, das ist ganz schön, weil du es halt selber machen kannst.

Jacqueline: [01:03:43]
Das ist auch mit der Grund.

Gabi: [01:03:44]
Ja, du kannst ja die Zeit nehmen, die du brauchst. Du musst nicht ständig irgendwie Geld auf den Tisch legen für wieder eine Behandlung und wieder, wieder, wieder, weißt vielleicht gar nicht wie lange und so weiter und so fort. Von daher ist es klasse, selbst Tools an die Hand zu bekommen. Ich sehe Fälle, wo ich sage, da wäre es sinnvoll, sich eine Begleitung zu suchen, weil es einfach manchmal in die Selbstverletzung oder um Gefahr für Leib und Leben geht. So, da sollten wir nicht alleine mit bleiben, meiner Meinung nach. Das ist etwas, da brauche ich manchmal sinnvollerweise Unterstützung. Und manchmal ist es auch einfach so, also ich kenne das von mir zumindest so und viele Betroffene spielen das wieder. Oft kommst du bis zu so einem bestimmten Grad und dann bist du so in deiner Suppe und dann brauchst du mal jemanden, der von außen in mal so eine andere Tür oder so ein Fenster aufmacht und dann siehst du so, oh, da ist ja nochmal so ein ganzes Labyrinth von Möglichkeiten. Und manchmal brauchst du einfach Hilfe, so einen kleinen Impuls von außen, der dich dann nochmal in so eine andere Richtung, weil du hast einfach deine blinden Flecken, das ist einfach so. Das ist wirklich mein Schwester. Dass du halt dann manchmal jemanden brauchst, der nochmal die Frage anders stellt. Auch wenn du sie dir eigentlich schon selber zehnmal gestellt hast, manchmal braucht es jemanden, der sie nochmal anders stellt, hat eigentlich nichts anderes gesagt, hat aber irgendwie andere Worte benutzt und plötzlich kommst du weiter. Und von daher finde ich die Mischung immer gut, auch einfach die Chance zu haben, da nochmal, auch mit einer anderen Methode. Manchmal ist es einfach eine andere Methode. Nicht für jeden funktioniert Hypnose, nicht für jeden funktioniert Tapping, nicht für jeden funktioniert, keine Ahnung, Kinesiologie oder Rückführung. Also jeder ist. Und manchmal braucht man in der einen Lebensphase dies und in der anderen Lebensphase das so, dass man da einfach so, aber sich dafür öffnet zunächst mal. Das ist auf jeden Fall noch mein Job, mindestens immer. Und dann kommt es immer drauf an, mit manchen Menschen hat man einfach auch so Resonanz, da legt man sofort den Finger drauf und bumm, ist man in so einem Thema drin. Klar, dann wird das auch mitbearbeitet, aber meistens geht das dann quasi weiter nochmal in die Hände der Expertin, genau.

Jacqueline: [01:05:36]
Ja, super spannend. Aus deiner Erfahrung so, du hast ja gesagt, sechs Säulen und das ist eine davon. Kannst du da irgendwie so Verhältnisse geben? Also wie schwierig das aus? Ist wahrscheinlich super schwierig.

Gabi: [01:05:50]
Das ist super schwierig, weil es halt super individuell ist. Ich werde das ja auch viel gefragt, weil klar, so eine Diagnostik ist teuer, Präparate sind teuer, dass immer gesagt wird, ja, womit fange ich denn an? Was ist denn das Wichtigste? Und ich sage jedes Mal, ich kann das nicht sagen, weil es ist wie die Zahnrädchen. Wenn du im Auto hast, so einen Motor kenne ich mich jetzt nicht gut mit aus, aber wenn ich da reingucke, sehe ich viele Teile. Wenn ich eins rausnehme, bin ich relativ sicher, das funktioniert nicht mehr richtig. Und so ähnlich ist es im Körper ja auch. Du kannst halt, zehn Mikronährstoffe fehlen dir, gibst du acht, es fehlen aber immer noch zwei, funktioniert es irgendwie nicht so. Das heißt, übertragen auf die Säulen, du brauchst irgendwie alles. Definitiv kann ich aber sagen, ich weiß nicht, ob du darauf anspielst, aber dass die sechste Säule einen deutlich größeren Part einnimmt, als die meisten Menschen so denken. Also das ist, sagen wir mal, irgendwie gleich verteilt, wenn es aber in die Auslöser und Ursachen geht. Also das eine ist ja so, was läuft gerade schief, da würde ich sagen, das ist irgendwie so gleich verteilt. Aber wenn es dann natürlich in die Auslöser und Ursachen geht und man wirklich immer weiter warum fragt und guckt, wie ist das denn alles dazu gekommen, da würde ich jetzt mal behaupten, die kaputten Strukturen mal außen vor, wenn irgendwas genetisch oder durch Unfall oder so gestört ist, das sind Spezialfälle. Aber wenn jetzt eigentlich der Körper gesund ist, würde ich sagen, selbst gemacht, ne? Stress und Ernährung sind mit die größten Säulen. Und dann kommt halt sowas wie Medikamenten gab, dass man halt jetzt irgendwie viele Antibiotika genommen hat, viel Magensäurehämmer, viel Schmerzmittel, die einfach ganz viel im Nervensystem gemacht haben oder so Lebensmittelkeime, die so viele Menschen von uns haben, ohne das auch vielleicht mal zu merken, schon mal so eine Lebensmittelvergiftung gab eine leichte. Dadurch wird das Darmnervensystem geschädigt, eventuell, also in 10% der Fälle schätzt man so, also so Infekte, Erreger, Medikamente und so weiter. Das spielt auch alles so ursächlich mit rein. Aber wie gesagt, wenn es so in die Ursachenforschung geht, denke ich, ist schon die Säule 6 und die Lebensführung an sich, was esse ich, wie esse ich und so weiter, ein ganz, ganz großes Thema. Oder auch wie belaste ich mich oder wie überfordere, überfahre ich mich. Auch mit Sport oder sowas kann ja auch sein, dass ich so zwanghaft werde und mich einfach ständig überfahre und überfordere.

Jacqueline: [01:07:54]
Total, total. Das ist dann insgesamt, glaube ich, ein spannendes Thema, dass man auch mit guten Dingen, also vermutlich guten Dingen, unglaublich viel Stress für den Körper machen kann, also wenn man einfach da in einer sehr, sehr krassen Art das eben den Körper überfordert. Aber zum Beispiel hatte ich auch, bevor ich mit Nora zusammengearbeitet habe, mit ganz kleinem Baby, einfach eine Phase, wo ich wirklich darauf gewartet habe, dass er endlich schläft, damit ich unbedingt noch da hier Dankbarkeitstagebuch und dann da noch meditieren und deswegen auch noch, und das war überhaupt nicht gut. Das war unfassbar stressig. Ich habe die ganze Zeit Angst gehabt, oh Gott, was, wenn der jetzt aufwacht und ich bin noch nicht fertig.

Gabi: [01:08:35]
Ja, das ist so immer, finde ich, wenn es im Kalender steht. Wenn ich es muss, dann wird es noch das. Wenn ich es darf und gerne mache, dann nicht. Und da, glaube ich, haben die meisten Leute eher den Termin im Kalender, wenn es um Sport und Entspannung geht. Und dann wird es auch schwierig. Total.

Jacqueline: [01:08:49]
Und vielleicht ist, glaube ich, das eine gute Gelegenheit, jetzt auch das viel, was du erzählt hast, über diese körperlichen Teile, da vielleicht ein kleines bisschen auch nochmal kurz zu sagen, wie ist das denn bei uns? Weil es immer wieder auch das Missverständnis gibt, das ist wirklich ein Missverständnis, dass wir sagen, du brauchst es gar nicht, du brauchst gar keine Nahrungsergänzungsmittel, das überhaupt nicht und das stimmt einfach gar nicht. Sondern viel, was du gesagt hast, ist das Problem kommt, wenn wir einfach so pauschal alles raufwerfen, auch hier wieder ganz arg aus welcher Geisteshaltung machen wir das. Machen wir das in der ganz schlimmen Verzweiflung von, oh Gott, und das noch und das und ah, das muss es jetzt sein und hier und da. Das ist nicht gut. Oder ist es aus einer Ruhe von, das ist jetzt das eine Richtige? Und dann vielleicht noch hier ein zweites oder so. Und auch nicht für immer, sondern jetzt gerade. Und dann, das fand ich cool, wie du auch gesagt hast, du guckst ganz oft, brauchst du das denn jetzt eigentlich noch oder kann der Körper das schon wieder von selbst, weil eigentlich kann er es von selbst und er braucht manchmal nur so eine kleine Unterstützung. Das ist super wichtig. Und dann arbeiten wir ja in unseren Kursen ausschließlich quasi mit dieser Säule 6, mit diesen Mustern. Und gleichzeitig sagen wir absolut, dass es eben auch mal wichtig sein kann, temporär mit einem Mikronährstoff zu unterstützen oder irgendwie mit Entgiftung oder so. Und wir gehen, ich glaube, wir gehen quasi von unterschiedlichen Seiten an den gleichen Punkt. Wir gehen halt erst immer über dieses, was sagt das Symptom, was ist das Muster dahinter? Und wenn wir da was lösen, dann können wir fühlen wieder. Das ist jetzt das eine richtige. Oder es begegnet uns plötzlich die Gabi und wir denken, dies eine, was sie sagt, das ist jetzt genau richtig. Das mache ich jetzt und dann ist es auch richtig. Und das ist aber eine ganz andere Art, wie wir das fühlen, nämlich so ein ruhiges, das ist es jetzt. Und nicht so ein, oh Gott, hoffentlich ist es und oh Gott, vielleicht aber doch auch nicht. Und du machst quasi, klopfst erstmal den anderen Teil ab und merkst dann vielleicht, ah, da darf man auch dann nochmal gucken und wir kommen am Ende auf den gleichen Punkt. Und das ist, glaube ich, eine gute Möglichkeit, auch das nochmal zu sagen, es darf dann sowas brauchen. Es braucht, glaube ich, üblicherweise oft viel weniger als viele machen, gerade in dieser krassen Verzweiflung, wo man einfach alles ausprobiert und eben sehr, sehr viel Zielgerichteter. Und da können wir dann einfach natürlich über eine sehr detaillierte Diagnostik rangehen oder auch viel über diese Intuition oder eben die Intuition kann ja auch sein, das lasse ich jetzt mal untersuchen und dann merke ich es. Und das ist, glaube ich, super.

Gabi: [01:11:25]
Absolut. Ich glaube, das, was du sagst, dieses Verwuselte und dieses Panikartige, was verständlich ist, klar, wenn es mir nicht gut geht, dann suche ich irgendwie nach jedem Vorhallen. Das ist auch richtig und wichtig. Es ist ja auch Teil der Selbstwirksamkeit, erstmal sich im Wust der Möglichkeiten zurechtzufinden, so bis man dann auf jemanden stößt, wo man das Gefühl hat, okay, mein Bauch sagt jetzt, da bin ich erstmal, zumindest für den Moment, richtig angekommen. Ich glaube, es ist halt auch eine Charakterfrage, was braucht jemand, um sich dann halt ruhig oder im Vertrauen auf etwas einlassen zu können. Und ich finde oft, also ich weiß, viele Patientinnen und Patienten sagen mir auch immer so, boah, jetzt bin ich erstmal total erschlagen von dieser Fülle der Möglichkeiten. Verstehe ich, ich bringe erstmal so ein bisschen Komplexität, reiß ich auf. Ich glaube, aber am Ende bringt das ganz viel Ruhe rein, weil man plötzlich merkt, ah, okay, die ganzen Sachen sind es nicht, ah, da sind Ansatzpunkte, okay. Jetzt kann ich mich gezielt darum kümmern, gerade was du sagst. Und dann kommt diese Ruhe rein, dass ich nicht mehr so rumwabere und überall am Suchen bin, sondern dass ich mich dann auch endlich mal darauf einlassen kann, mich halt mit diesem Thema jetzt an der Stelle zu beschäftigen oder auch mich darauf einlassen kann, dass es halt ein Prozess ist und dass ich nicht morgen alles erledigt habe. Darf sein, aber manchmal ist es halt auch nicht so, sondern dass ich manchmal auch ein paar Schritte nacheinander machen darf, wie bei so einer Zwiebel, wo ich da so schale für Schale mal abpelle irgendwie. Und dafür ist es halt wichtig. Und für den einen ist das wichtiger und für die andere ist es das gar nicht, weil die sofort sich auf die seelisch-geistige Ebene begeben kann. Und manch einer kann das halt nicht. Von daher ist es halt eine super Ergänzung. Falsch macht man damit sicherlich nichts zu diagnostizieren. Da geht einfach Geld raus sozusagen, aber erstmal ist damit ja noch nichts zerstört, gestört, wie auch immer. Was man dann mit den Infos macht, bleibt ja, es ist ja nochmal auf dem anderen Blatt.

Jacqueline: [01:13:13]
Ja, genau. Und darum ist es auch total schön, glaube ich, dass dieser Kontakt so kam, weil es sich, glaube ich, einfach sehr gut ergänzt am Ende.

Gabi: [01:13:20]
Ja, total.

Jacqueline: [01:13:21]
Dass es einfach eben durch unser Stecken fährt, auch da so ganz genau welche Mikronährstoffe und Präbiotika kann bringen. Und das ist cool. Und das ist ja auch nur, weil wir das Wissen haben, dass es da Menschen gibt, die das wahnsinnig gut machen, dass wir auch sagen können, hey, da findet ihr dann jemand anderen, wenn das jetzt dran ist. Das ist unsere Expertise. Und das ist total schön. Und ich glaube, es ist auch eine sehr coole Bereicherung, quasi jetzt heute unser Gespräch für viele, die zuhören. Und total schön. Vielleicht magst du zum Abschluss einfach nochmal, quasi wir haben im Persönlichen gestartet. Wir enden mit dem Persönlichen, nochmal erzählen, wo geht es für dich hin? Was steht für dich so als nächstes an?

Gabi: [01:14:01]
Boah, da müsste ich selbst gerne. Ich überrasche mich ja jeden Tag wieder aufs Neue, was mir da alles so einfällt. Also was ich dir sagen kann, ist, dass ich viel mehr Ideen habe, als ich Zeit habe. So viel steht schon mal fest. Im Moment bin ich ja ganz viel in diesem Thema Reizdarm, SIBO-Imo, das fand mich ja auch mehr, als dass ich es fand. Ich kann nicht mal mehr rekonstruieren wie und das ist ja meistens ein guter Anzeiger dafür, dass es irgendwie dran war. Das war auf einmal da und jetzt bereichert oder beschäftige ich mich tagtäglich damit. Ich habe zwei Bücher geschrieben, die kommen im Januar raus. Da geht es einmal um dieses SIBO-Leitfaden, Behandlungsleitfaden und dann geht es um das Thema Fasten, nochmal ein ganz anderer Bereich, aber auch so ein kleines Herzensthema von mir, weil mich das da auch immer nervt, dass es so viele pauschale Kuren gibt. Und da möchte ich auch mal aufräumen mit diesem Thema. Und die kommen im Januar. Gefolgt wird das Ganze wahrscheinlich von einer Therapeutenausbildung im Bereich SIBO, Imo, Reizdarm, dass die einfach mehr qualifizierte Therapeutinnen und Therapeuten haben, dass dieses Thema einfach in die Welt getragen wird. Im Moment gibt es ja schon quasi so einen betroffenen Kurs von mir, wo durch diese sechs Säulen geführt wird. So Praxis läuft natürlich weiter. Und dann habe ich schon wieder so viele Ideen. Ich möchte nächstes Jahr einen Kongress veranstalten. Da werde ich dann auch auf dich nochmal zukommen. Und ich glaube, dann sind schon eigentlich wieder zwei Jahre um. Und dann habe ich noch nicht mal mein Privatleben ausgebreitet. Nein. Aber da habe ich ja einfach ganz, ganz viele Ideen, wie dieses Thema einfach noch breiter in die Welt getragen werden kann. Und das ist halt mir so ein großes Wahnsinn, einfach da selbstwirksam zu machen und die Menschen da mitzunehmen auf die Reise und zu gucken, wie kann man das immer mehr ausbauen und so einen guten Mittelweg finden zwischen Content, der einfach so da ist für Menschen, damit sie einfach schon mal loslegen können, weil ich weiß, dass viele Betroffene einfach auch echt finanziell am Ende sind durch ihre ganze Odyssee. Und eben Mittelweg, wie gesagt, zwischen diesem Free-Content und eben Kursen oder Angeboten, kann man ja vielleicht sagen, die man einfach auch kostenpflichtig in Anspruch nehmen kann, wo man einfach noch tiefer eintauchen kann. Und da bin ich gerade so auf der Suche und ja, überrasche mich selber jeden Tag, was mir da noch so alles einfällt.

Jacqueline: [01:16:01]
Das hatte ich auf jeden Fall sehr cool. Also ich glaube auch, da ist bei uns total ähnlich. Wir sagen echt immer wieder, also ich habe Ideen, wenn uns niemals ausgehen.

Gabi: [01:16:09]
Niemals

Jacqueline: [01:16:10]
An Themen irgendwo. Und das ist aber ja auch ein cooles Zeichen. Absolut. Es ist eher so, aber das wäre möglich und das, wow. Und dann kommt es aber auch, was ist jetzt einfach dran? Aber es hört sich schon mal super spannend, auch mit deinen Büchern an. Die verlinken wir, wenn, und da gucken wir mal, was es schon an links gibt, aber auf jeden Fall so, wie man dich findet. Und dann gibt es.

Gabi: [01:16:30]
Kannst du schon vorbestellen.

Jacqueline: [01:16:32]
Ein Newsletter, ja genau, perfekt. Findet ihr da natürlich alles in den Shownotes zu. Auch natürlich deine Website, wo es eben auch deinen Podcast gibt, in dem ganz viel tolles Wissen drin steckt und ganz viel andere Inhalte und dann eben auch Kurse von dir. Das findet ihr alles. Und damit möchte ich mich ganz, ganz herzlich bedanken. Es hat extrem viel Spaß gemacht, so wie letztes Mal auch schon. Ja, dem kann ich mich eins zu eins anschließen, genau wie beim letzten Mal auch.

Gabi: [01:16:59]
Müssen wir gucken, dass wir den Absprung irgendwann kriegen.

Jacqueline: [01:17:02]
Ja, ja, total. Genau, so ein bisschen im Blick. Ich werde es lang, aber ich habe mir letztes Mal auch schon gesagt, wir lieben das ja auch einfach in die Tiefe zu gehen und nicht irgendwie nur so, ja, da musst du weniger Stress haben. Übrigens, das war’s. Jetzt gehen wir zum nächsten Thema. Das ist ja cool, weil dann kann man halt wirklich auch was mitnehmen und das, was so viel hilft. Und vielen lieben Dank, dass du dir mit drei Kindern Hund, Businesses und allem trotzdem so viel Zeit genommen hast, hier mit uns zu sprechen. Also mit mir und für euch, die zuhören. Vielen, vielen lieben Dank. Ich bedanke mich bei dir. Sehr gerne. Und vielen lieben Dank auch euch fürs Zuhören. Wie immer teilt super gerne eure Meinung, gibt uns Feedback, gibt Feedback an Gabi. Das geben wir super gerne weiter. Und vielen, vielen lieben Dank und wir freuen uns aufs nächste Mal. Bis dann. Tschüss.Vielen Dank fürs Zuhören und wir hoffen, dass dir die heutige Folge wieder gefallen hat und du einige Aha’s und Erkenntnisse hattest. Und jetzt geht es natürlich darum, nicht nur zuzuhören, sondern wirklich was zu tun. Und um dir das so leicht und so schön wie möglich zu machen, haben wir unser kostenloses No-No-Webinar, bei dem wir dich in die vier Schritte mitgehen, die Nora damals gegangen ist, um seit 2015 keine Hit mehr zu haben und die inzwischen so viele unserer Teilnehmer gegangen sind. Und das sind immer die vier Schritte, die es braucht. Und die zeigen wir dir ganz im Detail in unserem Webinar. Du kannst dich jetzt gleich kostenlos anmelden. Den Link dazu findest du in den Shownotes oder unter leben-mit-ohne.de/nono. Und ich kann auch schon verraten, es gibt eine kleine Überraschung. Das heißt, es lohnt sich dabei zu sein. Wir freuen uns riesig, wenn wir uns da sind und wir freuen uns riesig, wenn du das nächste Mal wieder mit dabei bist. Bis dann!

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