#115 [Talk] Retraumatisierung: Große Gefahr oder mit den richtigen Methoden gut handhabbar?

Apr. 2, 2025

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Umgang mit Traumata und seinen Folgen

Nach dieser Folge Happy HIT Podcast weißt du:
– Was genau Retraumatisierung ist und wie sie funktioniert (was essenziell ist, um sie zu vermeiden)
– Was genau die Knackpunkte sind, um ein Trauma zu lösen, statt immer wieder eine Retraumatisierung zu haben
– Ob unsere LMO-Methode das Risiko einer Retraumatisierung birgt und wie wir damit umgehen

Bitte höre, falls nicht sowieso schon geschehen, für ein vollständiges Bild unbedingt unsere vorherige Folge zu Traumata an:

https://www.leben-mit-ohne.de/114-talk-wie-mini-traumata-zu-krankheiten-wie-einer-histaminintoleranz-fuehren-koennen

Transkript lesen

Jacqueline: [00:05]
Hallo and herzlich willkommen zum Happy Hit Podcast. Ich bin Jacqueline und Nora wirst du gleich noch kennenlernen. Und in unserer Welt muss eine Histaminintoleranz nicht für immer bleiben. Das haben wir selbst erlebt und inzwischen bei Hunderten unserer Teilnehmern. Und hier in Podcast geben wir dir unsere Erfahrungen, Tipps, Tricks and Sichtweise auf die Histaminintoleranz mit. Wenn du auch starten möchtest und noch mehr erfahren willst, dann haben wir unser 0-Euro-Webinar für dich, in dem wir dich in die vier Schritte mitnehmen, die es braucht, damit die HIT wirklich wieder gehen kann. Den Link dazu findest du in den Shownotes oder unter https://leben-mit-ohne.de/nono und wir freuen uns riesig, wenn wir dich dort sehen. Aber jetzt erstmal ganz viel Spaß mit der heutigen Folge. Willkommen zu unserer nächsten Happy-Podcast-Folge. Hallo! Wir schließen gleich an an die Folge der letzten Woche, in der wir hier über Traumata gesprochen haben und wie Traumata mit Krankheiten zusammenhängen. Jetzt haben wir tatsächlich gar nicht darüber gesprochen, wie sie spezifisch mit der Histaminintoleranz zusammenhängen. Allerdings sind das natürlich einfach spezifische Muster, quasi spezifische Mini-Traumata oder große Traumata, die dann sich in einer Hit äußern und die schauen wir natürlich im Happy Hit kommt an. Genau, nur eine Folge später, aber der Vollständigkeit halber. Und heute wollen wir über ein Thema reden, was uns, glaube ich, schon auch sehr am Herzen liegt, weil es uns einfach immer wieder begegnet. Und weil auch da wir vielleicht, ja ich glaube, in dem Fall schon relativ arg aufbrechen wollen, was so klassischerweise hier überall als normal gilt. Und zwar wollen wir heute über Retraumatisierung sprechen.

Nora: [02:07]
Genau, das ist unsere Geschichte dazu. Zur Einordnung, genau. Das ist ein Thema, was nicht häufig, aber ab und zu einfach in den letzten Jahren an uns herangetragen wurde und dann mit einer sehr starken Intensität oder so viel Emotionalität von Menschen, die aus der Therapie kommen, aus der Erfahrung der Therapie, jetzt gar keine Therapeuten, sondern selbst in Therapie gewesen sind und uns gefragt haben oder gefragt haben, ob wir sie erklären können oder ob unsere Arbeit retraumatisierend wirkt. Oder dass es so leicht sein könnte, dass sie retraumatisierend wirken könnte, je nachdem, wie das formuliert war, war unterschiedlich anklagend oder eben einfach nur eine Frage. Und da möchten wir gerne drüber reden.

Jacqueline: [02:53]
Ja, genau. Es war halt nicht so, dass wir Dinge, die so an uns rankommen, einfach so ignorieren, sondern wir machen uns ja immer tatsächlich auch viele Gedanken. Und eben ist es wirklich ein Thema, was uns relativ seit Anfang, also seit 2021, immer mal wieder, nicht oft, aber ab und zu begegnet und wo wir auch, glaube ich, einige Evolutionsstufen durchlaufen sind, wie wir damit umgehen, weil wir am Anfang, glaube ich, schon auch ganz schön viel Angst dann hatten.

Nora: [03:19]
Ja, weil je nachdem, also die wenigen, die was gesagt haben, ist ja auch immer sehr heftig, also sehr emotional und sehr relativ, also aber relativ anklagend war, dass es ja eine große Gefahr ist, sodass es ja auch viel, was benutzt wird als Wort. Große Gefahr, was wir da anbieten, weil es retraumatisierend wirken kann.

Jacqueline: [03:44]
Und das ist aber tatsächlich jetzt, das war ja wirklich 2022, würde ich sagen. Weil das, ich glaube, daran merkt man quasi auch unsere Evolution, dass das tatsächlich so nicht mehr passiert ist, jetzt auch schon viele Jahre, sondern wirklich eher einfach nur mal die Frage kam und wir uns einfach wirklich auch intensiv damit beschäftigt haben, zu gucken, was ist das überhaupt, warum sehen wir das wirklich als Gefahr, wie können wir damit gut umgehen. Und ich dachte, genau, das war jetzt tatsächlich total spannend, weil wir echt gemerkt haben, dass unsere vorherige Folge natürlich extrem essentiell war, um es jetzt wirklich ganz genau zu verstehen. Weil erstmal dürfen wir ja verstehen, was ist denn quasi überhaupt Retraumatisierung? Was bedeutet das denn überhaupt? Und das ist einfach die klassische Definition quasi davon oder ja, wie das eben klassisch betrachtet wird. Wir haben ein Trauma erlebt. Heute sehen wir, also in der letzten Folge haben wir ja auch noch darüber geredet, dass es auch Mini-Traumata gibt. Und ich glaube übrigens, da passiert tatsächlich viel Retraumatisierung. Ja, ja.

Nora: [04:43]
Eigentlich alles Leben, genau, was darauf aufbaut, ist immer wieder.

Jacqueline: [04:48]
Ja, ganz genau. Und das ist ja genau, warum sich dann auch die Krankheiten irgendwann entwickeln, weil es ja jedes Mal ein bisschen das verfestigt und irgendwann zeigt, es sich wirklich dann körperlich. Jetzt sprechen wir hier aber tatsächlich bei der Retraumatisierung schon eher über die großen Traumata. Und es passiert ja dann immer quasi, dass eben wir ein großes Trauma erlebt haben und wir dann später in eine Situation kommen und uns einem Trigger begegnet, der uns auf irgendeine Art erinnert an, was damals passiert ist. Und das kann ja alles Mögliche sein. Das kann eine Emotion sein, die ich damals gefühlt habe. Das kann irgendein Sinneseindruck sein, das Licht sieht ganz genauso aus. Es ist der gleiche Geruch. Es ist irgendein Ton, den ich, den ich damit verbinde, den ich da wahrgenommen habe. Oder irgendwas fühlt sich genauso an. Also irgendeine Wahrnehmung oder natürlich auch irgendwas Mentales, irgendwas, was ich denke oder was mir so zugetragen wird. Und durch.

Nora: [05:48]
Und es gibt auch Körperreaktionen. Also du kannst ja Flashbacks, Panikattacken oder zittern. Also dass der Körper, aber sie jetzt ja in unserem Sinne total Sinn macht, weil im Prinzip ist ja jede Krankheit eine Form der, hallo, hier ist was nicht in Ordnung, aber das ist tatsächlich eine Retraumatisierung oder in der Trauma eigentlich so, in der Trauma-Forschung, dass das eben einfach so, was natürlich wahrscheinlich nicht der Fall ist, einfach so, dass tatsächlich der Körper Reaktionen macht und dann wir in die Emotionen kommen.

Jacqueline: [06:20]
Okay, weil klassischerweise wird das tatsächlich eher als Folge dann von dem Trigger gewertet, in meiner Recherche.

Nora: [06:28]
Ah, in meiner Recherche war das als, dass das sein kann. Ah ja. Als Ursprung. Ja, okay, dann kann es natürlich klar, das kann dann wahrscheinlich einfach… Genau, weil der Körper so in Alarmbereitschaft ist, wahrscheinlich muss immer irgendwo ein Trigger sein. Das macht eigentlich jetzt nicht so richtig viel Sinn. Unter uns. Okay, gut. Aber wir merken es nicht und dann merken wir nur, dass das der Körper.

Jacqueline: [06:50]
Ja, genau. Es kann ja auch was sehr, sehr Subtiles sein, was wir überhaupt nicht bewusst wahrnehmen. Und dann nehmen wir erst die Panikattacke oder diese krasse körperliche Reaktion wahr. Und dann, ja, genau, erinnert uns das natürlich auf jeden Fall daran, wie es uns damals ging, weil wir damals ja auf jeden Fall auch in diesem Kampf- oder Fluchtmodus auch körperlich waren. Genau, das heißt, es kommt irgendein Art von Trigger, irgendwas, was wir damit verbunden haben, mit dem ursprünglichen Trauma. Und das löst dann quasi das Wiedererleben von dem Trauma damals aus, was wir ja klassischerweise sehr tief runtergraben, quasi nicht hingucken, nicht schauen wollen. Und plötzlich passiert irgendwas und wir sind wieder voll drin. Wir fühlen uns wieder genauso. Wir sind wirklich vielleicht, also wir haben die Emotionen, wir haben die körperliche Reaktion, wie damals, oder einfach vielleicht der sogar viel, viel stärker, weil wir große Angst davor haben. Also Herzrasen, Panik, Schwitzen, Atemnot, keine Ahnung, was noch alles sein kann.

Nora: [07:53]
Ja, einfach Herz, Kreislauf, ne? Auf, ja. Kreislaufabfall kannst du ja auch haben, dass dann einfach durch den Alarm die Blutgefäße sich erweitern und dann sagt der Blutdruck so ab. Und genau, das ist unangenehm. Also einfach wahnsinnig unangenehm.

Jacqueline: [08:08]
Oder ja auch dann ohne Macht sowas, ne? Genau. Und jetzt kommt eigentlich nämlich der total wichtige Teil, nämlich der, den wir aus der letzten Folge nehmen können, was dann zu der Rede, was dann dieses Erlebnis zu einer Retraumatisierung macht, nämlich genau die drei Punkte, die wir da am Anfang hatten. Wir sind komplett überfordert mit den Emotionen, mit der körperlichen Reaktion eventuell und mit den Gedanken. Wir fühlen uns sehr, sehr hilflos, haben das Gefühl, wir verlieren komplett die Kontrolle, vielleicht auch, weil der Körper so über stark, weil plötzlich die Erinnerung kommt, die wir eigentlich nicht haben wollen und wir können sie nicht schnell genug quasi wieder runterdrücken. Das heißt, genau die Eigenschaften und natürlich, es steckt ja einfach weiter im Körper drinnen. Das ist ja, warum wir überhaupt anfällig sind und was ein schwieriger Punkt eben ist, bei der Retraumatisierung wird ja oft so getan, als ob das Trauma weg wäre und wir würden es uns wiederholen.

Nora: [09:08]
Ja, oder das ist ja auch was, was wir kennen als Vorwurf sozusagen, zu sagen, ihr holt ja das Trauma wieder zurück. Und das ist tatsächlich einfach nicht wahr, denn das Trauma ist nie weg gewesen. Das ist ja der Punkt. Es kann ja nur zu einem retraumatisierenden Erlebnis kommen oder zu einem, das Trauma zeigt sich wieder Erlebnis, wenn wir es so würde ich es vielleicht formulieren, wenn, also es ist ja da, also ich habe was erlebt, es ist da. Es ist vielleicht durch diverse Hilfsmittel oder auch Verdrängungsmechanismen und ich muss weiter leben durch Überlebungsstrategien, die unser Gehirn, unser System einfach fährt. So, okay, wir sind in einem Normalzustand, in Anführungsstrichen, und können normal leben. Und das Trauma ist aber nicht weg. Es ist ja einfach nur sehr tief runter. Sehr tief runter. Und wir, also mit unserer Arbeit und dem, die emotionalen Verarbeiten, wir holen das ja nicht von irgendwo, sondern es ist in dir drin und du, es ist sowieso da. Die Emotionen sind sowieso da, der Körperreaktionen sind sowieso da, die Trigger sind sowieso da. Und die Bewältigungsstrategie hat bisher nicht dazu geführt, dass es weg ist, sondern dass du überleben kannst, was ja auch vollkommen gut ist, dass es diese Möglichkeit, dass unser Gehirn vor allem ja da dann die Oberhand übernimmt und uns diese Bewältigungsstrategien ja auch erzählt.

Jacqueline: [10:47]
Was ja super spannend ist, klassischerweise gilt es ja dann eigentlich, das auf jeden Fall zu vermeiden und quasi schon einen Schritt davor anzusetzen, nämlich zu präventiv zu haben, dass wir möglichst alle Trigger vermeiden, dass wir quasi wissen, ah ja, dieses Licht oder wenn jemand laut mit mir redet, das triggert das wieder, das vermeide ich alles komplett. Und irgendwo, also dieses zu weg. Und das ist ja eigentlich total klar, dass ich dadurch mein Leben wahnsinnig eng mache und dass ich ja ganz stark in diese Angst komme, weil am Ende kann der Trigger ja jederzeit um die Ecke kommen, ohne dass ich es vorher weiß. Das ist also das Leben halt. Und das macht uns ja, also versetzt uns ja kontinuierlich in einen unglaublichen Unsicherheits- und Angstzustand, in dem ich ständig Sorge haben muss, was passiert. Und eigentlich ist doch, also ein großer Aspekt der Traumatisierung und Retraumatisierung ist der Kontrollverlust. Und das ist doch eigentlich, davor habe ich doch dann die ganze Zeit Angst.

Nora: [11:47]
Genau, die Gefahr oder die möglichen Gefahren eigentlich sind die ganze Zeit sehr, sehr präsent in meinem Leben. Genau. Und ich unterstütze das Muster der Hilflosigkeit komplett extrem durch dieses Verhalten. Genau. Genau. Und ja, auch was, was wir zumindest ja ab und zu auch hören, was einfach in der Therapie passieren kann, eben, dass man sehr in dieses, du bist hilflos, du kannst das auch nicht, du kannst damit euch umgehen, niemand kann damit umgehen. Man wird, also man fällt da leicht rein, weil das ist ja klar, das Muster ist ja da, also das ist ja Teil des Traumas. Und dann unterstützen wir das so krass durch solche Verhaltensweisen.

Jacqueline: [12:30]
Genau, also das ist definitiv, ich kann einfach auch sehr deutlich sagen, ein Teil, den wir sehr, sehr kritisch sehen, dass wirklich in der Therapie und aber auch wirklich so im, ja wahrscheinlich vor allem in der Therapie und dadurch sind wir immer mehr so ein bisschen in den Alltag hinein. Dieses krasse, oh Gott, also Retraumatisierung ist wirklich das Aller, aller Schlimmste auf der ganzen Welt. Das darf auf gar keinen Fall passieren, was ja inhärent genau die Facetten des Traumas in sich trägt, nämlich du bist völlig hilflos, du wirst auf keinen Fall was tun können und du bist auch vollkommen, du wirst total überfordert sein. Auf gar keinen Fall kannst du das aushalten. Und das sind ja tatsächlich, also eigentlich ist es so ein self-fulfilling Punkt.

Nora: [13:12]
Genau, weil was passiert? Was passiert nämlich, ich kriege immer wieder bestätigt von Autoritätspersonen, von Autoritätspersonen und ja auch durchs Leben, weil der Träger kommt dann nämlich trotzdem, die Taube auf dem Dach beim Nachbarn murrt und das, ne, was auch immer. Also ich kann ja gar nicht triggerlos leben. Oder ich habe es ja mit drin, ich kann ja einfach schlafen und träumen und dann ist der Trigger da, ja. Und das heißt, da, und was lerne ich daraus wieder? Es ist alles super gefährlich.

Jacqueline: [13:42]
Ja, genau.Tadam, kleine Werbung. Jetzt hörst du uns hier die ganze Zeit im Podcast darüber sprechen, dass die Hit wieder gehen kann. Und in den Interviews hörst du dann sogar die Teilnehmer darüber sprechen, dass sie gegangen ist, dass ihre Panikattacken weg sind, die Verdauung sich beruhigt hat, die Migräne weg ist, dass sie wieder alles essen können. Und weißt du, was all das gemeinsam hat? Alle haben den Happy Hit Code gemacht. Nora damals selbst erprobt und rausgefunden, and dann haben wir das ja wirklich zusammengestellt, auf sieben ganz spezielle Muster extrahiert and runtergebrochen. Und die Teilnehmer, die du hörst in den Interviews und die Erfahrungen, die wir teilen, haben den Happy Hit Code gemacht. Und dann nicht noch andere Coachings oder irgendwas, sondern nur den Happy Hit Code. Weil wir ganz spezifisch an diese emotionalen Knoten schauen, die deinen Körper so sehr stressen, dass er irgendwann die HIT entwickt und die überreaktiven Mastzellen. Dass heißt, wenn du daran arbeiten möchtest, wirklich mit dieser aller tiefsten Ursache, wenn du schon ausprobiert hast, dass du mit Darmkuren und Nahrungsergänzungsmitteln und all den anderen Sachen einfach nicht wirklich weiterkommst, dann ist der Happy Hit Code genau für dich. Alle Infos und du Buchungen findest du unter leben-mit-ohne.de/hhc und wir freuen uns unglaublich, wenn wir dich auf diesem Weg begleiten dürfen. Tadam, Werbung Ende Das heißt inhärent die Muster, die überhaupt zum Trauma führen werden durch die Art, wie heute Großteils damit umgegangen wird, ja total gefestigt, die Überforderung und die Hilflosigkeit und den Kontrollverlust. Und dann ist natürlich klar, dass immer wieder eine Retraumatisierung erfolgt, sobald mir auch nur entfernt der Trigger entgegenkommt. Und dann passiert natürlich das, was wir auch wirklich beobachten, was wir auch von vielen, vielen, vielen Betroffenen kennen, dass wir das Leben halt immer enger machen, immer noch mehr weg, immer noch mehr versuchen, noch mehr Trigger zu vermeiden, noch mehr hier weg. Und am Ende bleibt halt nichts mehr übrig. Es bleibt einfach ja nichts mehr übrig, wenn wir alles weggenommen haben. Definitiv, also vielleicht haben wir es geschafft, den Trigger wegzunehmen. Die Angst, es wird definitiv sehr präsent da sein. Plus haben wir definitiv kein lebenswertes Leben. Und haben wir am Ende doch das erreicht, was wir auf keinen Fall wollten, nämlich, dass das alte Trauma trotzdem komplett unser Leben bestimmt. Vielleicht nicht, weil wir aktiv dran denken, aber weil wir halt die ganze Zeit versuchen, auf gar keinen Fall irgendwie was zu begegnen.

Nora: [16:18]
Und es ist ja, finde ich, ziemlich klar, dass wir auch sehr starke körperliche Beschwerden haben werden. Durch dauerhaft angespanntes Nervensystem, durch Stress, durch Entzündungsreaktionen, durch die ganze Alarmbereitschaft des Körpers, einfach ganz, ganz, ganz klar verschiedenste Arten, worüber wir auch in der letzten Folge gesprochen haben. Herzkreislaufsystem, Schmerzen, Verspannung, oh Gott, ich kann heute nicht reden. Magen, Verdauung, so diese, also ganz klar alles, was mit dem Nervensystem, den Stresshormonen zu tun hat. Und dann natürlich weitere Folgen daraus. Aber es ist einfach sehr deutlich, dass es nicht so, genau, dass das mit dem Leben dann einfach nicht mehr schön ist. Oder gar nicht mehr, also ja, es ist ein Überleben.

Jacqueline: [17:12]
Ja, genau. Und wir haben tatsächlich ja jetzt auch schon genau die Knackpunkte, die Schwellen quasi, die wir anders stellen müssen, um ein Trauma wirklich bearbeiten zu können, anstatt wieder in eine Retraumatisierung reinzulaufen. Weil ich meine, es waren ja diese drei Punkte, hier Überforderung, Hilflosigkeit und Kontrollverlust und es ist eine Veränderung im Körper. Es steckt im Körper. Das im Körper stecken ist einfach so, dass wir es bearbeitet haben. Und die anderen beiden Punkte sind ja genau die, bei denen wir ansetzen dürfen. Und das ist ja auch wirklich, glaube ich, warum auch inzwischen wir da kaum noch ein Thema mit haben, weil wir ja ganz grundsätzlich so fest auch diesen Raum halten von du kannst es. Du bist stark, das ist unangenehm, ja, möglicherweise sogar sehr, sehr, sehr, sehr unangenehm, aber du kannst es und du darfst Stück für Stück hingehen. Du bist nicht überfordert, du bist nicht hilflos, du kannst es Stück für Stück für Stück. Und das sind genau die Teile, wo wir ansetzen dürfen, zu sagen, okay, ich muss an die Stelle zurück, wo diese Emotion und diese mentalen Dinge vielleicht auch festsitzen. Das muss ich einfach, damit sie sich lösen können, sonst können sie nicht weggehen. Das ist ja eigentlich relativ logisch. Und muss halt Sorge tragen, dass diese beiden Dinge nicht passieren, dass ich mich nicht wieder komplett überfordert mich fühle und komplett hilflos oder das Gefühl habe, dass ich so stark diesen Kontrollverlust erlebe. Deswegen arbeiten wir ja auch genauso, wie wir arbeiten. Absolut.

Nora: [18:50]
Genau, mit Tapping setzen wir einfach diese Umgebung in uns, die die Sicherheit signalisiert. Im Nervensystem, im Hormonsystem, im Gehirn, im gesamten, im Körper. Einfach ganz klar den Impuls gibt, es ist sicher, es ist alles okay, wir sind hier in Sicherheit. Wir schaffen das so. Es ist kein Umfeld von Hilflosigkeit und kein Umfeld von Kontrollverlust, sondern.

Jacqueline: [19:24]
Ja, und von auch ich werde wieder zurückgezogen in die Person, sondern durch die Berührung bin ich auch sehr präsent hier, jetzt. Ich fühle das zwar, aber trotzdem bin ich jetzt ja hier in der Nicht-Trauma-Situation.

Nora: [19:36]
Ja, genau, weil was im Trauma ja auch passiert oder in traumatischen Erlebnissen, dass wir eben so sehr ins Gehirn, in diesem. Dissoziation dann. Genau, und nicht in den Körper. Was wir natürlich durchs Berühren des Körpers immer wieder, ist dieser kleine, dauerhafte oder wiederkehrende Impuls, der sagt, hey, Körper, wir sind da, wir sind jetzt hier. Genau, super wichtiger Punkt. Wir sind hier, es ist sicher. Das ist die Ausgangsbasis, mit der wir arbeiten. Und dann gehen wir in die Emotion hinein. Auch in die Situation, je nachdem so, wie, genau, wie es geht auch, über die Emotionen in die Situation, wo das Trauma, die Mini oder die großen Traumata entstanden sind.

Jacqueline: [20:23]
Genau. Und auch das ist ja ein sehr fester Rahmen. Ich glaube, gerade zu Beginn ist es ja auch super wichtig und gut, die geführten Tapping-Sessions zu tun. Absolut. Weil mir die ja helfen, auch wieder hier zu bleiben, auch einen Rahmen zu haben, der mir auch nicht erlaubt, irgendwo hin abzudriften. Oder zu tief zu tief, sondern der mich hält in einem sicheren Rahmen für mich, der mich auch am Ende wieder zurückholt in, du kommst jetzt wieder hier hin. Und natürlich ist ein super wichtiger Aspekt, immer die Selbstermächtigung auch drauf zu hören, wie geht es mir, wie weit gehe ich rein, ist das jetzt einfach für heute genug, haben wir auch in der letzten Folge sehr intensiv drüber gesprochen, dass es ganz stark natürlich auch dazu gehört, zu sagen, wo bin ich denn jetzt heute gerade, wie weit möchte ich denn heute gehen? Ist hier meine jetzige Grenze und bis dahin gehe ich und nicht weiter und dann gucke ich einfach beim nächsten Mal weiter. Aber grundsätzlich gibt ja die Tapping-Session einen sehr sicheren Rahmen, in dem ich mich bewege und indem ich auch ganz klar gehalten bin in es gibt keinen Kontrollverlust, es gibt keine völlige Hilflosigkeit und auch durch die Trainings, die wir zu den Mustern ja immer sehr intensiv haben, das setzt ja auch bei dieser Hilflosigkeit an, indem ich nämlich mental ganz verstehe, warum die Dinge so passiert sind, wie alles in Zusammenhang steht. Das nimmt ja auch ganz viel von dieser Überforderung und Hilflosigkeit. Genau.

Nora: [21:55]
Genau, eben auch die Überwältigung, Überforderung wird dadurch weg gemacht, weil wir dieses verstehen, weil das Muster ist so und das ist auch die Lösung. Es ist ja auch wirklich sehr spezifisch dann dieses Muster, das wir uns anschauen und nicht irgendwas und fühl einfach mal rein, sondern wirklich ganz spezifisch, das ist das Muster und das ist auch die Lösung. Und dafür kommen wir hin gemeinsam über das, über die Tapping und emotionale Verarbeitung. Und das ist wahnsinnig wichtig, ja. Und dann wahnsinnig hilfreich. Genau, genau.

Jacqueline: [22:30]
Und dann hatten wir ja auch in der letzten Folge auch drüber gesprochen, schon, dass wir natürlich auch, je nachdem, wie es uns einfach geht, wie wir uns so einsetzen, auch noch zusätzliche Schritte gehen können, um genau diese Überwältigung, Überforderung und diese Hilflosigkeit, um da einfach nochmal, wenn wir das Gefühl haben, oh, ich bin da vielleicht ein bisschen anfällig, einfach dem nochmal vorzubeugen, indem ich gucke, dass vielleicht eine Person im Nachbarraum ist, die ich im Zweifel holen könnte, indem ich irgendwelche noch Atemtechniken oder, keine Ahnung, irgendwas anderes noch habe, von dem ich weiß, ah, das bringt mir, das hilft mir, falls akut es wirklich irgendwie zu intensiv für mich werden sollte, ich langsam vielleicht Richtung Überforderung gehe, habe ich was, wo ich sage, ah, Moment, das ist mir jetzt gerade zu viel, ich hole mich jetzt erstmal wieder zurück und dann gehe ich zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht wieder ein, zwei, drei Schritte weiter. Und da kann ich ja noch verschiedene Dinge noch tun, die mir helfen, weil eben, wir sind ja heute nicht mehr so hilflos und wir sind nicht überwältigt, sondern wir gehen ja dann auch sehr kontrolliert in einem sicheren Umfeld in diese Situation rein. Wir gehen ja nicht gerade rein, wenn jemand anderes da ist, vor dem wir uns vielleicht total unsicher fühlen, sondern wenn wir für uns sind in einem absolut sicheren Umfeld, wo wir wissen, da stört mich jetzt auch keiner, da bin ich wirklich für mich. Und das ist ja auch total wichtig, wirklich zu sagen, ah, warte mal, genau diese Aspekte, die dürfen wir ja, die dürfen wir ja ganz da sicherstellen. Die Bewältigung und den Kontrollverlust, die Hilflosigkeit. Und dann können wir den dritten Punkt angehen, nämlich das, was feststeckt, endlich durchfühlen. Und wie gesagt, ich glaube, man muss einfach auf jeden Fall beide Folgen anhören, damit, weil sonst wiederholen wir alles. Es kann eben auch in Schichten sein, wirklich in Schritten, es können auch viele Schritte sein. Aber so können wir definitiv die Traumata aufarbeiten, ohne dass es zu einer Retraumatisierung kommt, sondern ganz im Gegenteil. Wir immer mehr merken, boah, ich habe echt eine große Stärke, ich kann das. Wir mehr Selbstvertrauen bekommen, wir mehr Stabilität in intensiven Emotionen bekommen, weil was hilft mir Stabilität, wenn sie nur da ist, wenn nichts passiert, kein kleinstes Windchen in meinem Leben weht, sondern Stabilität brauche ich doch gerade, wenn es stürmisch wird und wenn es schwierig wird. Und das ist, was wir dadurch eben wirklich aufbauen. Und dann können wir wirklich auch das Alte endlich zu Ende fühlen. Und da können Sie.

Nora: [24:55]
Ja, absolut. Und dann bauen wir eben mentale und emotionale Stärke auf und nicht ein Leben, was auf Angst und Gefahr und Vermeidung beruht, sondern auf, wow, ich kann das ja. Ich kann Situationen, mich in neue Situationen trauen, ich kann mein Leben wieder weitermachen, wieder ausbauen, ich kann mich mit Menschen treffen. Und dann kommt Lebensqualität ja wieder zurück. Nicht nur, also auch natürlich eben körperlich einfach, dass Gesundheit, das körperliche Symptome weggehen können und ich einfach in mir ja wieder ganz anders auftreten kann.

Jacqueline: [25:33]
Und ich würde schon definitiv sagen, also Angst, Panik, diese Unruhe sind ja definitiv auf jeden Fall unter den absoluten Top-Symptomen, die wir haben. Top-Symptome, ja. Also wirklich auch in quasi allen Interviews ist das ein großes Thema. Diese krasse Angst auf diese Spirale ist ebenfalls Angst ist ja was, was sich selbst immer weiter verstärkt und intensiver wird und noch enger. Und das ist ja eigentlich tatsächlich immer eine der ersten Sachen, die ganz schnell beginnt, sich zu verändern durch unsere Art der Arbeit. Das haben wir wirklich, also ihr hört euch gerne auch die Interviews an, auch von der Maike nochmal, die das sehr intensiv erzählt hat, auch die Barbara und ganz, ganz viele andere, die wirklich auch bestätigen, ja, das ist genau der Weg, den wir gehen dürfen. Und dann kann das ganz, ganz schnell, kommen wir da raus, aus dieser Angstspirale von, oh Gott, oh Gott, ich bin von allem überwältigt, von allem überfordert zu, boah, ich kann so viel mehr aushalten, als ich dachte. Und jetzt noch mehr und noch mehr, wow. Und das ist ein wirklich toller Prozess auch zu beobachten. Da sind wir schon, glaube ich, auch immer wieder stolz zu sagen, so, boah, krass, das ist wirklich mit unserer Arbeit, wow.

Nora: [26:42]
Ja, stolz und sehr dankbar. Und vor allem auch, dass sie das ja mit uns und euch vor allem teilen im Podcast, ist ja wahnsinnig wertvoll, dass man einfach echte Menschen, die schon das geschafft haben, wo man vielleicht oder wo man auf jeden Fall selber hin möchte, dann sich anzuhören, zu sagen, wow, krass, der ging es genauso wie mir. Und gerade eben Angst, Stress, Überforderung, Nervensystem, labil, alles, das sind die, genau, sind oft ja die Sachen, wo wir dann denken, oh, das kriegt man eh nicht weg. Oder wo auch viel erzählt wird, dass das nicht weggehen kann. Und dann ist es ja umso cooler zu hören, wie toll es eben tatsächlich weggehen kann.

Jacqueline: [27:23]
Ja. Kleiner Funfact, wäre es einfach so schön. Wir hatten mir tatsächlich immer mehr von den Interviewpartnerinnen und Partnern erzählen jetzt auch, dass sie quasi damals, als sie angefangen haben, sich schon gedacht haben, boah, wenn ich das dann weg habe, dann komme ich auch in den Podcast, weil mir hat das so viel geholfen. Ja, wirklich total tschüss. Das ist so toll für uns. Das heißt auch für euch, wirklich, die zuhört, die du zuhörst. Nimm das wirklich als zu sagen, boah, das sind so viele Menschen, die standen vielleicht an einem sehr ähnlichen Punkt wie du. Und die haben sich getraut, die sind da hingegangen und haben dann vielleicht sogar diesen Motivator auch gehabt, zu sagen, ich schaff das und dann erzähle ich es ganz viel und helfe auch weiter. Und das ist, was wir uns einfach auch wünschen mit unserer Arbeit. Auch mit dieser Folge, die möglicherweise für manche ein kleines bisschen triggernd ist oder einfach vieles vielleicht in Frage stellt. Ich glaube aber ja auch einfach sehr logisch. Also für mich, wir haben da lange auch mitgekämpft.

Nora: [28:18]
Wir haben lange gewartet, bis wir die Folge gemacht haben, weil es musste für uns auch Sinn machen, dass wir das gut weitergeben können auch und drüber reden, ja.

Jacqueline: [28:26]
Ja, genau, weil wir natürlich schon dachten, oh Gott, was, wenn wir wirklich irgendwie verantwortlich für Retraumatisierung sind. Aber tatsächlich jetzt mit all den Dingen, die wir in der letzten dieser Folge besprochen haben, macht es ja absolut Sinn, es ist absolut klar, wie ist der Mechanismus quasi, wie funktioniert das und wie können wir das natürlich auch verhindern, aktiv verhindern, was passiert. Und dann wirklich da auch sicher rangehen, Stückchen für Stückchen für Stückchen. Und wir hoffen, dass auch das vielleicht wirklich für einige von euch genau das Richtige, wichtige jetzt nochmal war, auf welchem, wo auch immer ihr gerade steht. Und wie gesagt, wie immer, freuen wir uns sehr über Feedback, wenn ihr uns da mit uns was teilen möchtet und sind euch da sehr dankbar.

Nora: [29:09]
Ja. Dann wünsche ich mir alles Gute und Liebe bis zum nächsten Mal.

Jacqueline: [29:13]
Genau.

Nora: [29:14]
Ciao!

Jacqueline: [29:20]
Vielen Dank fürs Zuhören und wir hoffen, dass dir die heutige Folge wieder gefallen hat und du einige Aha’s und Erkenntnisse hattest. Und jetzt geht es natürlich darum, nicht nur zuzuhören, sondern wirklich was zu tun. Und um dir das so leicht und so schön wie möglich zu machen, haben wir unser kostenloses No-No-Webinar, bei dem wir dich in die vier Schritte mitgehen, die Nora damals gegangen ist, um seit 2015 keine Hit mehr zu haben und die inzwischen so viele unserer Teilnehmer gegangen sind. Und das sind immer die vier Schritte, die es braucht. Und die zeigen wir dir ganz im Detail in unserem Webinar. Du kannst dich jetzt gleich kostenlos anmelden. Den Link dazu findest du in den Shownotes oder unter leben-mit-ohne.de/nono. Und ich kann auch schon verraten, es gibt eine kleine Überraschung. Das heißt, es lohnt sich dabei zu sein. Wir freuen uns riesig, wenn wir uns da sind und wir freuen uns riesig, wenn du das nächste Mal wieder mit dabei bist. Bis dann!

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Nora Hodeige & Jacqueline Hallmann von LMO

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